«Je länger wir über die Tiergesundheit reden, desto mehr wollen mitreden», sagte Lukas Perler, der seit dem 1. September Geschäftsführer der neuen Nutztiergesellschaft Schweiz (NTGS) ist, an der Delegiertenversammlung vom vergangenen Freitag in Schönbühl BE.

Nutztiergesundheit ist ein Qualitätsmerkmal

Die Versammlung stand ganz im Zeichen der Zusammenarbeit für die Tiergesundheit unter dem neuen Dach. Doch warum braucht es nun noch eine neue Organisation, die sich um Nutztiergesundheit kümmert, es gibt doch schon so viele?!

Lukas Perler erklärte, die NTGS soll das Dach bilden über die verschiedenen Gesundheitsdienste und anderen Verbände, die sich um Nutztiergesundheit kümmern. So hat die NTGS 16 Gründungsmittglieder:

  • Arbeitsgemeinschaft Schweizer Rinderzüchter (ASR)
  • Gallosuisse
  • Gesellschaft Schweizer Tierärzte (GST)
  • Qualiporcs
  • IG Kalbfleisch
  • Schweizer Bauernverband (SBV)
  • Schweizer Geflügelproduzenten (SGP)
  • Schweizer Milchproduzenten (SMP)
  • Schweizer Schafzuchtverband (SSZV)
  • Schweizer Ziegenzuchtverband (SZZV)
  • Schweizerische Vereinigung für Schweinemedizin (SVSM)
  • Schweizerische Vereinigung für Wiederkäuermedizin (SVW)
  • Schweizerischer Viehhändlerverband (SVV)
  • Suisseporcs
  • Vereinigung der Schweizer Kantonstierärztinnen und Kantonstierärzte (VSKT)
  • Vetsuisse-Fakultät

Die Schweiz hat bereits einen hohen Standard bei der Tiergesundheit und viele arbeiten daran, diese noch zu verbessern. «Doch machen wir dies effizient?», sagte Lukas Perler. Der Zweck der NTGS ist es somit, Synergien zu schaffen durch eine bessere Koordination.

In einem ersten Schritt werden nun der Rindergesundheitsdienst und der Kälbergesundheitsdienst zusammengeführt. Weiter soll die NTGS ein umfassendes Gesundheitskonzept auf Geburtsbetrieben entwickeln. Darin werden Fruchtbarkeit, Eutergesundheit, Klauen, Jungtiere usw. im Fokus stehen.

161 Bestandesbesuche durchgeführt

In seinen ersten drei Geschäftsjahren hat der Kälbergesundheitsdienst bereits viel erreicht. Zu seinen Kernaktivitäten gehört es, Landwirte auf Betrieben direkt zu unterstützen bei der Verbesserung der Kälbergesundheit.

So haben Fachkräfte im vergangenen Jahr 161 Bestandesbesuche durchgeführt. Meist handelte es sich um Betriebe, die massive Probleme hatten mit häufigen Atemwegs- und Durchfallerkrankungen. Oft haben dabei die Landwirte oder auch die Bestandestierärtze direkt den Kontakt zum KGD aufgenommen.

Optimierungsbedarf im Jura und Waadt

Etwa zehn Besuche wegen Herdenproblemen wurden in den Kantonen Jura und Waadt durchgeführt. In diesen Kantonen wurden auch Routinebesuche gemacht und der KGD konnte in Zucht, Kälber- und Munimast einen immensen Optimierungsbedarf feststellen.

Mitglieder haben sich verdoppelt

Fredi Siegrist, der Präsident des KGD, berichtete auch sichtlich erfreut über die steigenden Mitgliederzahlen. Neu zählt die Organisation 424 Mitglieder, wovon 278 Landwirte sind, 127 Tierärzte, 16 Kollektivmitglieder und 3 Gönner. Zu dieser Zunahme haben vor allem die Tierhalter beigetragen, bei ihnen hat sich die Zahl praktisch verdoppelt (134 neue Landwirte).

Martin Kaske engagiert sich stark

Siegrist dankte auch Martin Kaske, dem Geschäftsführer, für sein unglaubliches Engagement im Dienste der Kälbergesundheit.