Zu grosse Entrecotes wurden laut den Fleischverarbeitern zunehmend ein Problem. Das preisliche Anreizsystem nach CH-Tax führte lange Zeit zum kontinuierlichen Anstieg des Fleischrassenanteils und dadurch zu einer markanten Verbesserung der Fleischigkeit. Heute erreichen rund 70 % der Banktiere die Fleischigkeitsklasse C oder H. Zusätzlich sind die Schlachtgewichte laufend angestiegen. Diese Entwicklung führt laut Proviande in der Verwertung der Schlachtkörper zunehmend zu Problemen.

Zu grosse Teilstücke

Die Teilstücke würden zu gross und entsprächen damit nicht mehr den Kundenbedürfnissen, hiess es. Produzenten, Handel und Verwerter einigen jetzt sich auf neue Preis- und Gewichtsabstufungen bei den Banktieren. Ende Februar hatte Franz Hagenbuch, Präsident der Rindermäster-Vereinigung Swiss Beef CH, noch allergrösste Bedenken in dieser Zeitung geäus-sert. So befürchtete er, dass die Verarbeiter den Mästern tiefere Schlachtgewichte und saftige Ab-züge für die vollfleischigen Muni, Rinder und Ochsen der Kategorie C und H diktieren wollten. Ganz so schlimm wurde es aber am Ende nicht.

 

Änderungen in der Preisabstufung

Ab dem 1. April gibt es folgende Änderungen in der CH-Tax-Tabelle:

  • Leichtes Bankvieh von 280 bis 290 Kilo Schlachtgewicht (SG) wird mit einem Zuschlag von 15 Rp. je Kilo SG belohnt.
  • Die Kilo-Zuschläge für C-Bankvieh sinken um 15 Rp. und für H und die Zuschläge für T+-Bankvieh sinken um 10 Rp. je kg SG.
  • Neu liegt Bankvieh bis 300 kg SG im neutralen Bereich, bisher wurde schon ab 290 kg SG ein Abzug gemacht.

Zu den Preisabstufungen Bankvieh ab 01.04.2020

 

Ergebnis für Rindfleisch-Produzenten akzeptabel

«Einerseits werden die Zuschläge für vollfleischige Tiere etwas reduziert, anderseits werden Tiere mit idealem Schlachtgewicht und Qualität honoriert», schreibt die Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, Proviande, in der Medienmitteilung. Franz Hagenbuch, der bei sämtlichen Verhandlungen immer dabei war, kommentiert das Verhandlungsergebnis so: «Angesichts des grossen Drucks, den die Fleischverarbeiter zu Beginn der Verhandlungen machten, ist das beschlossene Verhandlungs-Ergebnis für uns Rindfleisch-Produzenten akzeptabel», bilanziert er. Die Schweizer Rindermäster kämen nicht darum herum, Rindvieh so zu mästen, wie es der Abnehmer und der Schweizer Konsument wünsche, ist sich Hagenbuch bewusst. «Dieser Beschluss hat Folgen für die Fleischrinderzucht», weiss Franz Hagenbuch. Die Rassen Blonde d’Aquitaine, Charolais und Blauweisse Belgier seien mit der neuen CH-Tax-Tabelle eher weniger gefragt in der Schweizer Rindviehmast, dafür seien vermehrt Masttiere mit einer Abstammung der Fleischrassen Limousin und Angus gesucht, schliesst der Swiss Beef CH-Präsident.