Das nächste Forum Berner Junglandwirte (Jula) nimmt sich dem Thema «Verschiedene Möglichkeiten der Direktvermarktung» an. Nach einem spannenden Impulsreferat von Monika Oeggerli von «Das Beste der Region» erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, drei von fünf Workshops nach ihren Präferenzen zu besuchen. Bei Mittagessen und Apéro riche am Schluss der Veranstaltung ergibt sich die Gelegenheit, das Netzwerk zu erweitern.


Ronny Köhli, Betriebsleiter und OK-Präsident vom Forum, im Interview:


Ronny, was bedeutet die Direktvermarktung für dich und deinen Betrieb?


RONNY KÖHLI: Die Direktvermarktung ist mein wichtigster «Abnehmer». Durch den Direktverkauf kann ich die Händlermarge für mich berechnen und somit einen deutlichen Mehrpreis für meine qualitativ guten Produkte erreichen. Nebst dem höheren Erlös des Produkts schätze ich auch den Kundenkontakt. Viele Leute fragen mich, wie die verschiedenen Produkte angebaut werden. Ich kann ihnen direkt Auskunft geben. Dieser Kontakt ermöglicht mir auch, das Image meines Betriebs immer weiter auszubauen. Dies steigert den Wiedererkennungswert meines Namens und auch meiner Produkte. Kurz gesagt: Der Direktverkauf sichert mir mein Einkommen und gibt Chancen für die Weiterentwicklung und den Ausbau meines Betriebs. Für meine Produkte werden faire Preise bezahlt, und dies ist meine Motivation, weiterhin Landwirt zu bleiben.   


Wie beurteilst du das Potenzial der Direktvermarktung – gerade für junge Landwirtinnen und Landwirte, die neu einsteigen?


KÖHLI: Das Potenzial ist sehr gross. Ich persönlich merke, dass das Interesse der Bevölkerung immer grösser wird. Die Nachfrage nach regionalen und qualitativ frischen Produkten steigt. Manche haben auch einfach Freude daran, dass sie wieder einmal auf einem Bauernhof sind und dort noch sehen, wie die Produkte hergestellt werden. Ich persönlich rate Neueinsteigern, klein anzufangen. Auch mit einer «kleinen» Idee hat man schnell eine Direktvermarktungsmöglichkeit geschaffen – und das auf jedem Betrieb. Zum Beispiel: Schule auf dem Bauernhof (SchuB), Milchverkauf, Kartoffeln ab Hof, Äpfel oder Süssmost, Wandern mit Apéro und so weiter. Das Wichtige ist meines Erachtens, dass man ein sogenanntes Stammprodukt hat. Auf diesem Produkt kann aufgebaut werden, um anschliessend das Sortiment stetig zu vergrössern und auszubauen.   


In drei Stichworten – warum muss man am Forum Berner Junglandwirte dabei sein?


KÖHLI: Neue Ideen für jeden Betrieb. Kontakte knüpfen. Das gemütliche Beisammensein unter jungen Landwirtinnen und Landwirten beim Apéro.

pd