Vor allem der Süden Frankreichs ist für seine riesigen Lavendelfelder berühmt – für den Schriftsteller Jean Giono war Lavendel die «Essence de Provence», die Seele der Provence. Doch Lavendel ist nicht nur schön anzuschauen, sondern besitzt sehr viele heilende Wirkungen.

Lavendelölbäder sind vielseitig einsetzbar

Bereits vor Jahrhunderten verbrannte man Lavendelzweige zur Abwehr von Krankheiten, und auch in der Geburtshilfe zählt ätherisches Lavendelöl schon seit jeher zu einem der hilfreichsten Öle. Heute ist Lavendel vor allem ein natürliches Heil-mittel gegen innere Unruhe und Stress. Bei Stress produziert unser Körper vermehrt das Hormon Kortisol. Bereits fünf Minuten intensives Schnuppern von Lavendelduft genügen, um die Kortisolkonzentration sinken zu lassen.

Vor allem Lavendelölbäder helfen gegen Unruhe oder Einschlafstörungen. Für ein entspannendes Bad muss man lediglich etwa zwanzig Gramm Lavendelblüten mit siedendem Wasser aufgiessen und nach zehn Minuten in die Wanne geben. Aus den frischen oder getrockneten Blüten lässt sich ein Tee zubereiten, der fiebersenkend wirkt und bei Verdauungsproblemen hilft. Die getrockneten Blüten werden mit heissem Wasser übergossen und müssen zehn Minuten abgedeckt ziehen, damit die wertvollen Lavendelöle ins Teewasser übergehen. Der Sud kann auch äusserlich angewandt werden: Er hilft gegen Unreinheiten und unterstützt die Wundheilung, denn der Lavendel wirkt antimikrobiell.

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Bei kleinen Kindern mit Einschlafproblemen reicht es manchmal schon, in die Nähe des Bettchens ein Lavendelsträusschen zu hängen. Getrockneter Lavendel hilft zudem auch, Motten zu vertreiben. Dazu einfach, wenn die Blüte voll entfaltet ist, den Lavendel ernten. Dann Stängel zusammenbinden und mit den Blüten nach unten und an einem schattigen Platz aufhängen. Wenn alles getrocknet ist, jede Blüte sorgsam abreiben und in kleine Baumwollsäckchen füllen. Wenn das Säckchen seinen Duft verliert, einfach kräftig durchkneten, und schon verströmt es wieder angenehmen Lavendelduft. In Blumenbeeten und auf der Terrasse helfen die Pflanzen auch gegen Ameisen, Mücken und Läuse, da diese den Geruch ebenso wenig mögen wie Motten.

Lavendel braucht einen sonnigen, warmen Standort mit eher nährstoffarmem, durchlässigem Boden. Wichtig ist, dass er im Winter nicht zu stark vernässt, sonst werden die Pflanzen frostempfindlich.

In der Küche

Salzige Lavendelbutter: Zur Herstellung mischt man 125 Gramm Butter mit 1 Teelöffel getrockneten Lavendelblüten, 1–2 Teelöffel Petersilie und Salz. Passt zu Baguette, Kartoffeln und Fleisch.

Süsse Lavendelbutter: Für diese Butter mischt man 125 Gramm zimmerwarme Butter mit 1 Teelöffel getrockneten Lavendelblüten und 4 Teelöffeln Honig. Passt zu Muffins oder Scones.

Lavendelsalz: 4 Tassen Meersalz mit 4 Esslöffeln getrockneten Lavendelblüten mischen. In einem verschlossenen Glas für zirka zehn Tage aufbewahrt. Danach die Lavendelblüten durch ein grobes Sieb vom Salz trennen. Wer es intensiver mag, lässt die Lavendelblüten im Salz und zerkleinert beides in einer Küchenmaschine.