BauernZeitung: Irene Zemp, welche Aufgaben haben Sie als Koordinatorin von Agricatering?

Irene Zemp: Nach den Wünschen des Kunden lege ich das Angebot fest: Art der Verpflegung, verschiedene Gerichte oder Häppchen und Service­umfang. Dann teile ich den Mitarbeiterinnen per Doodle alle benötigten Gerichte und Mengen mit. Wer sich wo einträgt, hängt von den Geräten, dem Platz oder auch den ­Kühlmöglichkeiten ab.

Wer übernimmt die Ver­antwortung am Anlass?

Die «Cheffe de Service» erhält von mir alle Informationen und Abmachungen mit dem Kunden. Sie sorgt für einen reibungs­losen Ablauf. Die Bäuerinnen bringen ihre Produkte zum Verladen in unser Lager nach Neuenkirch. Diese sind bereits fixfertig, also zum Beispiel schon geschnitten. Am Veranstaltungsort entsteht dann das Buffet aus allen Produkten.

Woher kommen die ­Rezeptideen?

Oft aus den einzelnen Haushalten. Zugegeben, nach zehn Jahren im Geschäft ist es schwieriger geworden, Neues zu finden. Dafür haben wir eine Rezeptgruppe, die zweimal jährlich zusammen kocht und die Machbarkeit testet. Einige Ideen scheitern dann am Transport- oder Verpackungsaufwand. In einem jährlichen Workshop erfahren die Bäuerinnen, was es Neues gibt und wie dieses zubereitet wird.

Und wie funktioniert die Entlöhnung?

Für den Service-Einsatz gibt es einen Stundenlohn. Für die Gerichte erarbeitet die Rezeptgruppe eine Kalkulation pro Häppli, Kilo oder Liter. Dort sind Lebensmittelpreise, Geräte­kosten und Zeitaufwand klar ersichtlich. Diese Berechnung können die Mitarbeiterinnen ­herunterladen, zusammen mit einer Art Einkaufsliste.

Gibt es beim Einkauf ­bestimmte Regeln?

Möglichst vom eigenen Hof oder nahen Direktvermarktern. Ansonsten muss zwingend regional eingekauft werden und mit hoher Qualität. Interview ag

Die Bäuerin aus Eschenbach koordiniert die Aufträge von Agricatering, vom Erstkontakt mit dem Kunden bis zur Abrechnung. Ihr Pensum beträgt rund 60 Prozent.