Bisher konnte man den Phosphorgehalt des Murtensees um den Faktor zehn reduzieren, schreibt der Kanton Freiburg in einer Mitteilung. Wie bereits seit den frühen 1980er Jahren hat es aber immer noch zu viel dieses Nährstoffs im See. Um die Eintragswege besser zu verstehen, hat das Amt für Umwelt eine Studie dazu in Auftrag gegeben.

Vor allem aus diffusen Quellen

Von den jährlich 18 Tonnen Phosphor, die in den Murtensee gelangen, stamme mit 60 Prozent der grösste Anteil aus diffusen Quellen, hauptsächlich im Zusammenhang mit der Landwirtschaft stehen. Der Rest verteilt sich auf Kläranlagen (28 Prozent), das Abwassersystem (7 Prozent) und atmosphärische Ablagerungen (5 Prozent). 

Zusammenfassung der ARAs soll helfen

Insgesamt wird laut Mitteilung das gereinigte Abwasser von rund 110'000 Menschen in den See geleitet – und damit 5 Tonnen Phosphor pro Jahr. Um die Reinigungsleistung der Abwasserreinigungsanlagen (ARAs) zu verbessern, soll ein Grossteil der heute 31 Anlagen in 5 zusammengefasst werden. Die neuen Grossanlagen werden auch Mikroverunreinigungen ausfiltern können, verspricht der Kanton Freiburg. Damit werde der Phosphoreintrag aus dieser Quelle halbiert.

Empfehlungen sollen diskutiert werden

Noch weniger klar scheint, wie mit den diffusen, landwirtschaftlichen Eintragswegen umgegangen werden soll. Das mit der Studie beauftragte Ingenieurbüro habe dazu Empfehlungen ausgearbeitet, die demnächst den betroffenen Kreisen präsentiert und mit ihnen diskutiert werden sollen.  

 

Es fehlt der Sauerstoff

In Gewässern ist Phosphor der Nährstoff, der das pflanzliche Wachstum am meisten limitiert, so wie es an Land der Stickstoff ist. Hat es zu viel Phosphor in einem See, ist das Gewässer überdüngt und es wachsen übermässig viele Algen. Dadurch wiederum fällt der Sauerstoffgehalt im Wasser und das aquatische Ökosystem droht, zu ersticken.  

Das Problem wird im Murtensee noch verschärft, da Sedimente am Seegrund ebenfalls einen Teil des Sauerstoffs aus dem Wasser binden.