Laut einer Medienmitteilung der ETH Zürich landen jährlich 8 Millionen Tonnen Plastik in den Weltmeeren, aber auch die landwirtschaftlich genutzten Böden bleiben nicht verschont. Um Unkräuter einzudämmen, die Bodentemperatur zu erhöhen und den Boden feucht zu halten, decken Bauern die Böden mit Mulch-Folien aus Polyethylen (PE) ab. Dabei gelangen PE-Folien-Rückstände in den Boden und reichern sich an, weil diese nicht abgebaut werden können. Bodenfruchtbarkeit werde dadurch gesenkt, der Wasserhaushalt werde gestört und das Wachstum der Nutzpflanzen werde eingeschränkt, schreibt die ETH weiter.

Die ETH weist in ihrer jüngsten Studie nach, dass Bodenmikroben die Alternativ-Folien aus dem Kunststoff Polybutylenadipat-terephthalat (PBAT) abbauen können. Diese Arbeit zeige zum ersten Mal direkt auf, dass Bodenmikroorganismen PBAT-Folien im Boden mineralisieren und Kohlenstoff aus dem Polymer in ihre Biomasse überführen, sagt Michael Sander, Senior Scientist im Bereich Organische Umweltchemie am Departement für Umweltwissenschaften der ETH Zürich, laut Mitteilung.

Wie lange PBAT in landwirtschaftlichen Böden verbleibt, können die Forscher noch nicht voraussagen. Dafür seien Langzeitstudien auf verschiedenen Böden und unter unterschiedlichen Bedingungen im Freiland nötig.

Das globale Umweltproblem der Plastikverschmutzung hätten sie nicht gelöst, aber sie hätten einen ersten sehr wichtigen Schritt in Richtung Abbaubarkeit von Plastik in Böden gemacht, so Michael Sander laut Mitteilung.

lid