Der Bundesrat habe die tragende Rolle der Biomasse erkannt, freut sich Ökostrom Schweiz in einer Mitteilung zur Annahme der Motion «Biomasseanlagen in der Schweiz nicht gefährden, sondern erhalten und ausbauen» nach dem Ständerat nun auch im Nationalrat. Bundesrätin Simonetta Sommaruga meinte im Schlussvotum, der Bundesrat werde sich der Aufgabe, Biomasseanlagen zu stärken und auszubauen, gerne annehmen.
Ämter und Branche sollen zusammenarbeiten
Mit der Motion wird auch eine neue Herangehensweise an das Thema Biomasse-Förderung in Aussicht gestellt. So sollen die betroffenen Bundesämter (jenes für Energie, Umwelt, Landwirtschaft und Raumplanung) zusammen mit der Branche Massnahmen für bessere Rahmenbedingungen ausarbeiten. Das erklärte Ziel ist der effiziente Betrieb solcher Anlagen, bei dem sich folgende Fragen stellen:
- Welche Leistungen sollen ganz konkret über welche Politiken abgegolten werden?
- Welche Rahmenbedingungen können angepasst werden, so dass Bau und Betrieb von Biomasseanlagen unter Berücksichtigung anderer wichtiger Vorgaben reibungslos funktionieren?
Vieles sei mit Vorgaben aus der Energie- und Klimapolitik bereits gut aufgegleist, schreibt Ökostrom Schweiz. Man müsse nur noch wenige Stellschrauben vor allem in der Agrarpolitik und der Raumplanung drehen.
Klimaschutz, Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Energie
Aus Sicht von Ökostrom Schweiz liegen die Vorteile der Biomasse auf der Hand: Die Anlagen seien Teil einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, helfen bei der Reduktion der Treibhausgas-Emissionen, schaffen Wertschöfpung im ländlichen Raum, Arbeitsplätze im Inland und eine bessere Netzstabilität dank Energieproduktion unabhängig vom Wetter. So könne Biomasse einen unverzichtbaren Beitrag zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 und zum Klimaschutz leisten.
Man sei dankbar für die deutliche Annahme der Motion durch Parlament und Bundesrat, so Ökostrom Schweiz, der nun griffige Massnahmen für Erhalt und Ausbau der Biomasse in der Schweiz vorlegen wird.
Biomasse: Aus Gülle und Mist von 1400 Grossvieheinheiten entsteht Wärme und Strom
16.08.2020
Die Biogasanlage der Familie Müller im schaffhausischen Thayngen produziert Wärme und Strom in grossem Stil. Als Gärsubstrat werden zu 80 Prozent Mist- und Gülle von rund 1400 Grossvieheinheiten eingesetzt.
Artikel lesen
«Die Region benötigt Energie. Damit können die Landwirte eine neue Rolle einnehmen.» Das war die zentrale Botschaft von Hansueli Graf, dem Präsidenten des Vereins Landenergie Schaffhausen, am Fachabend Biomasse in Thayngen. Eingeladen hatte der Verein auf den Hof Unterbuck, auf dem Christian und Andrea Müller eine moderne Biogasanlage betreiben. «Die Energieproduktion gibt es ohne Landwirtschaft ...