Die Gesamtverkäufe von Emmentaler AOP-Käse haben sich stabilisiert, die Exporte verlaufen positiv. Italien sei immer noch das Land, welches am meisten Emmentaler aus der Schweiz importiere. Aber auch Deutschland, Frankreich und die Benelux-Staaten seien wichtige Abnehmer für den Klassiker aus der Schweiz. 

Eine Herausforderung

«Glück ist im täglichen Leben ein wichtiger Faktor», sagt Fritz Wyss, Präsident der Sortensektion Emmentaler Milchproduzenten (SEM), an deren Generalversammlung vom Freitag in Affoltern im Emmental BE. «Trotz unserem grossen Einsatz, den hohen Tierschutzvorschriften und der sehr guten Milchqualität, die wir Emmentaler-Milchproduzenten jeden Tag von neuem liefern, spielen diese Eigenschaften keine grossen Rollen mehr, wenn der Markt nicht mitspielt. Vor allem die Währungsschwankungen sind eine grosse Herausforderung für das Exportgeschäft», hält Wyss fest. Aber die Dinge ändern sich manchmal schneller als gedacht. Vor kurzem wurde in den Medien noch die ganze Landwirtschaft an den Pranger gestellt, jetzt stürzen sich alle auf das Corona-Virus. «Innert kurzer Zeit werden ganze Regale in den Läden leergekauft. Ich hoffe, die Konsumenten erinnern sich jetzt daran, wer die Lebensmittel produziert», betont Wyss. 

Kein Systemwechsel

Weniger Freude hat der Präsident, dass der Bund per 1. Januar 2022 die Verkäsungs- und die Siloverzichtszulage, statt wie bisher den Käsereien und Molkereien, neu direkt an die Milchbauern über die Direktzahlungen, ausrichten möchte. Diese beiden Zulagen werden zurzeit noch an die milchverarbeitenden Betriebe ausbezahlt. Die Verkäsungszulage beträgt 15 Rp./kg, die Siloverzichtszulage liegt bei 3 Rp./kg. «Die SEM will hier keinen Systemwechsel», betont Wyss klar und deutlich. Dies hätte nur zur Folge, dass ein allgemeiner Preiszusammenbruch auf dem Milchmarkt herbeigerufen würde.

In die Vernehmlassung

So subventioniert der Bund die Verarbeitung von Milch zu Käse (Verkäsungszulage) und die silofreie Fütterung jährlich mit knapp 300 Millionen Franken. Die Zulagen werden auf Antrag an die Milchverwerterinnen und -verwerter ausgezahlt. Der Vorschlag des Bundes, dass ab 1. 1. 2022 die  Zulagen direkt die Milchbauern erhalten sollen, ist noch nicht definitiv. Der Vorschlag kommt diesen Frühling zuerst noch in die Vernehmlassung.

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