Die Teilnehmer vom Kurs «Für den Notfall auf dem Hof gewappnet sein» machten es richtig: Sie befassten sich mit einer schwierigen Situation, bevor sie eingetreten ist.

Was passt auf den Betrieb

Bei einem Notfall auf dem Landwirtschaftsbetrieb sollte man informiert sein, was zu tun ist, wenn der Partner oder die Partnerin stirbt oder unvorhergesehen ausfällt. Wichtig dabei ist die Kommunikation. «Man sollte gemeinsam diskutieren, welche Punkte für die Weiterführung des Betriebs wichtig sind», erklärte Anna Meister vom Beratungsteam des BBZN Schüpfheim. Ein Betriebsleiterpaar, das frisch den Hof übernimmt, hat einen anderen Bedarf als ein Paar, das seit vielen Jahren den Betrieb gemeinsam führt. Auch helfen für solche Themen Checklisten. Das wurde von Anna Meister und Andrea Bieri vom BBZN wärmstens empfohlen. «Eine Checkliste zu machen und die Themen zu besprechen ist ein laufender Prozess, dabei ist anzusprechen, was beiden wichtig ist», erklärte Anna Meister. Bei der Checkliste sollte auch eine Verlinkung zur Patientenverfügung und zum Vorsorgeauftrag gemacht werden. Sind die Dokumente vorhanden? Wenn ja, wo sind sie abgelegt und wenn nein, gibt es da noch Bedarf? Weiterführend kann auch ein Ehevertrag oder ein Testament in Betracht gezogen werden. Bei allgemeinen Fragen oder wenn im Notfall Unterstützung nötig wird, kann man sich bei den landwirtschaftlichen Beratungsdiensten der Kantone melden, sie helfen gerne weiter.

Detailliertes Aufschreiben

Eine Checkliste kann unterschieden werden zwischen «intern» und «extern». Die externe Checkliste hilft den Mitarbeitern, die auf dem Hof arbeiten, sich ohne die Hilfe des Chefs auf dem Betrieb zurechtzufinden und die richtigen Telefonnummern für verschiedenste Aufgabengebiete oder Anleitungen bereit zu haben. Darauf kommen aber keine Bankdaten oder Passwörter vor. Eine interne Checkliste ist für ausgewählte Personen wichtig. Darin wird von Allergien der Kinder, über den Aufbewahrungsort des Feldkalenders bis zum Login der Tierverkehrsdatenbank oder der Telefonnummer des Kaminfegers alles aufgeführt. So kann sich ein anderes Familienmitglied im Notfall mit den Aufgaben der ausgefallenen Person ­befassen oder weiss, wo Unterstützung zu holen ist.

Auch wichtig nebst dem Führen einer Checkliste ist, mit dem Partner zu vereinbaren, wo die Daten abgelegt werden, damit sie bei Bedarf auch rechtzeitig verfügbar sind.