Biodiversitätsförderflächen auf der Ackerfläche kommen nicht nur der Natur zugute, sondern auch der Produktion von Lebens- und Futtermitteln: Durch diese Flächen werden Nützlinge und Bestäuber gefördert, welche zur Bekämpfung von Schädlingen in landwirtschaftlichen Kulturen und für die langfristige Sicherung der Bestäubung immens wichtig sind.

Grosses Defizit im Talgebiet

Die vorgeschlagene neue Anforderung an den ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) von 3.5 % Biodiversitätsförderflächen auf der Ackerfläche trägt gleichzeitig zu beiden Zielen der Parlamentarischen Initiative 19.475 «Das Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren» bei, der Verminderung des Nährstoff- und des Pflanzenschutzmitteleintrags. Gleichzeitig wird über die Biodiversitätsförderflächen die Biodiversität dort gezielt gefördert, wo heute ein grosses Defizit besteht, nämlich auf der Ackerfläche im Talgebiet. Insgesamt benötigen alle ÖLN-Betriebe weiterhin mindestens 7% Biodiversitätsflächen; die 3.5% Biodiversitätsförderflächen auf der Ackerfläche müssen nicht zusätzlich bereitgestellt werden.

Zwei Typen BFF zur Auswahl

Mit dem Ackerschonstreifen und dem neuen Biodiversitätsförderflächen-Element (BFF) «Getreide in weiter Reihe» haben die Betriebe zwei Typen von Biodiversitätsförderflächen zur Auswahl, mit welchen Lebens- und Futtermittel produziert werden können. Bunt- und Rotationsbrachen sowie Säume und Nützlingsstreifen sind nicht nur wichtige Lebensräume für viele Tierarten, sondern werten auch das Landschaftsbild auf.

Weitere Informationen: Auf einen Blick – Massnahmenplan Sauberes Wasser des Bundesrates

 

BFF für Ökosysteme

Schweizer Bauernfamilien setzen rund 19 Prozent ihrer Fläche für die Biodiversitätsförderung ein. Das ist knapp ein Fünftel der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in der Schweiz oder eine Fläche grösser als der Kanton Zürich.

Sie erhalten die Bodenfruchtbarkeit und fordern Nützlinge, welche den Boden verbessern und die Kulturen schützen. Gesunder Boden ist die Grundlage für die Produktion unserer Lebensmittel.

  • Die vielfaltige Pflanzenwelt erhöht die Zahl der Tier- und Insektenarten. Diese bestauben wiederum die Pflanzen.
  • Pflanzen gedeihen nur, wenn sich auch ihre Bestäuberinsekten weiter vermehren und umgekehrt.
  • Sie bieten Tieren wertvolle Lebensräume, Nahrungsquellen und Rückzugsmöglichkeiten.
  • Tiere und Pflanzen erhalten langfristig die Fruchtbarkeit und die Stabilität der Ökosysteme.
  • Diese Flächen unterstutzen die Vielfalt und das Zusammenspiel der Lebensräume, von Tieren und Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen.

(lid)

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Blühstreifen bieten Tieren wertvolle Lebensräume, Nahrungsquellen und Rückzugsmöglichkeiten. (Bild lid)