Kuno Werro von Werro's Biohof in Düdingen FR produziert auf drei Hektaren Spargeln. Die Ernte ist im vollen Gang und die Frostnächte kommen ihm natürlich ungelegen: "Da geht es darum 20'000 Franken zu haben oder nicht", sagt er auf Anfrage.

So früh wie noch nie angefangen mit Bewässerung

Seine zarten Sprossen schützt er mit sogenannter Frostbewässerung. Die hat er in den Nächten von Mittwoch auf Donnerstag und von Donnerstag auf Freitag bereits um 21 Uhr abends in Betrieb genommen. Das sei das erste Mal, dass er so früh habe anfangen müssen, berichtet er, normalerweise reiche etwa 3 Uhr frühmorgens, so wie er dies in der Nacht auf heute Samstag tat. 

Die Bilder welche der Biolandwirt dieser Tage auf Facebook stellte sind eindrücklich. Grünspargeln die nach der Bewässerung mit einer dicken Eisschicht überzogen sind. Werro erklärt das Prinzip: "Die Eisschicht isoliert die Pflanze gegen die Kälte und hilft ihr, die durch den Tag gespeicherte Wärme zu konservieren". Das sei dasselbe wie beim Übernachten im Iglu. Wenn die Spargel zu stark abkühlt platzt das Chlorophyll und die Spargel wird durchsichtig und damit wertlos, so Werro.

Heikelster Moment: Wenn die Sonne aufgeht

Der gefährlichste Moment sei derjenige, wenn am Morgen die Sonne aufgeht, warnt der Spargelbauer. Zu diesem Zeitpunkt dürfe man keinesfalls aufhören mit Bewässerung. Wenn nämlich die Sonne die von Osten die Spargeln bescheine, taue es dort auf, während die Westseite noch gefroren sei. Das könne innert Kürze das Chlorophyll zum Platzen bringen.

Die nötigen Informationen über Temperaturen, Feuchtigkeit und Windstärke liefert Werro das installierte Bewässerungsmanagementsystem via Handy. Werro arbeitet mit einem Produkt der deutschen Firma MMM Techsupport. Bisher konnte er damit grössere Schäden verhindern. Die Gefahr ist noch nicht gebannt, ab nächsten Mittwoch sind weitere drei Frostnächte angekündigt.

Bitte schicken Sie uns Ihre Frostschutz-Bilder

Wie schützen Sie Ihre Kulturen vor Frost? Gab es Schäden zu verzeichnen? Bitte schicken Sie uns Ihre Bilder und Informationen an redaktion@bauernzeitung.ch, wir werden sie kommende Woche auf unserer Webseite und in der Zeitung publizieren.

akr