Um die Auswirkungen des Klimawandels wie Hitzebelastung, Dürre, Starkregen, Waldbrandgefahr, Gletscherschmelze und das Tauen des Permafrosts in den Alpen effektiv bekämpfen zu können, müsse man über Staats- und Fachbereichsgrenzen hinweg zusammenarbeiten. Daher informieren die staatlichen Wetterdienste der Schweiz, Österreichs und Deutschlands gemeinsam über die Entwicklungen des Klimas in den letzten Jahren.

Deutlicher Trend zu extremer Hitze

In den letzten 40 Jahren zeichne sich ein Trend mit zunehmenden Hitze-Extremen ab. Die letzten Sommer in der Schweiz, Österreich und Deutschland seien fast durchwegs im Rekordbereich gewesen. Die häufigeren und längeren Hitzewellen mit wenig Abkühlung in der Nacht sind dabei besonders relevant für die Gesundheit. 

Extremtemperaturen werden zum Durchschnitt

Was vor dem Jahr 1990 noch als extrem heisser Sommer galt, ist nun laut Mitteilung zum Durchschnitt geworden. Auch die kühlsten Sommer der vergangenen 25 Jahre lagen über dem Durchschnitt der Zeit vor 1990. 

Der Trend dürfte sich fortsetzen und Ausreisser in Form Hitzesommer noch heisser werden.  

Hitzetage (mit mindestens 30 Grad), Hitzewellen (14 Hitzetage am Stück) und Tropennächte (nicht unter 20 Grad) werden ebenfalls häufiger, so die Erwartung. 

Die letzten 12 Vegetationsperioden waren allesamt sehr trocken

Messungen in Bern zeigen, dass es in den letzten 12 Jahren während der Vegetationszeit stets trockener war, als im langjährigen Durchschnitt. Die ausgeprägte Sommertrockenheit sei eine typische Folge der zunehmend heissen und verdunstungsintensiveren Sommer. Denn neben der Wärme, die dem Boden Feuchtigkeit entzieht, verlängern hohe Temperaturen mit der Vegetationszeit auch die Periode, während der die Pflanzen Wasser aus dem Untergrund aufnehmen.

Den vollständigen Bericht mit zusätzlichen Abschnitten zu Waldbränden, schmelzenden Gletschern, steigender Nullgradgrenze und wärmeren Gewässern finden Sie hier. 

 

Klimaschutz hilft

Die Fachleute aus Deutschland, Österreich und der Schweiz verweisen in ihrem Bericht auch auf die wissenschaftlichen Zukunfts-Szenarien in Abhängigkeit von der Umsetzung von Klimaschutz-Massnahmen:

  • Werden die Pariser Klimaziele eingehalten, könnte sich die Anzahl Hitzetage auf dem heutigen hohen Niveau stabilisieren. Das würde 10 bis 20 Hitzetage pro Jahr bedeuten. 
  • Im schlimmsten Szenario (kaum Klimaschutz bzw. weiter wie bisher) könnte es bis Ende des Jahrhunderts 30 bis 60 Hitzetage pro Jahr geben. Im Schweizer Mittelland gab es im Durchschnitt früher (1961 bis 1990) noch drei Hitzetage, seither hat sich dieser Wert auf neun erhöht. 2003 gab es in Bern einen Rekord mit 29 Hitzetagen.