Nach Angaben des WWF Deutschland sprachen sich die Cites-Mitgliedstaaten am Sonntag ausserdem für bindende Richtlinien gegen den illegalen Elfenbeinhandel aus. "Jetzt kommt es darauf an, dass die Staaten diese Abmachung zur Marktschliessung konsequent umsetzen und rigoros gegen den illegalen Elfenbeinhandel vorgehen", hiess es in der WWF-Mitteilung.

Die Artenschutzkonferenz hatte bereits 1989 beschlossen, den internationalen Handel mit Elfenbein zu verbieten. Nun machten die USA und mehrere afrikanische Länder Druck, den Handel mit Elfenbein auch von Binnenmärkten zu verbannen.

Diese Entscheidung sei ein Riesenschritt für einen besseren Elefantenschutz, wurde der Artenschutzreferent beim WWF Deutschland, Arnulf Köhncke, zitiert.

Boomender Handel mit Löwenknochen

Weniger positiv äusserten sich Tierschützer zur Einigung zum Schutz von Löwen. So soll der kommerzielle Handel von Skelett-Teilen und Knochen von Löwen aus freier Natur und zu kommerziellen Zwecken den Beschlüssen zufolge zwar künftig verboten sein - der Handel mit Knochen gezüchteter Tiere sei aber weiterhin erlaubt, kritisierte die Naturschutzorganisation Pro Wildlife. Die sei nur ein "halbherziger Schutz".

Der Handel mit Löwenknochen sei enorm angestiegen - diese würden als Ersatz für Tigerknochen in der traditionellen Medizin eingesetzt. Der Kompromiss der Mitgliedsländer sei bei weitem nicht genug: "Der skrupellosen Ausbeutung von Löwen in afrikanischen Zucht- und Jagdfarmen, die auch ein Schlupfloch für den Handel mit wilden Tieren bietet, wurde leider kein Riegel vorgeschoben", hiess es in einer Pro Wildlife-Mitteilung.

Schutz für Graupapagei

Kurz zuvor war bereits entschieden worden, dass auch wildgefangene Graupapageien künftig nicht mehr international kommerziell gehandelt werden dürfen. In einer geheimen Abstimmung auf der Welt-Artenschutzkonferenz wurde der rechtliche Schutz für die cleveren und sprachbegabten Vögel erhöht. Eine endgültige Entscheidung wird es aber erst in den nächsten Tagen geben.

Vertreter aus 183 Länder tagen noch bis zum 5. Oktober in Johannesburg, um Regeln für den Handel mit gefährdeten Arten zu erstellen.

sda/dpa