Der Thurgauer Grosse Rat stimmte der Biodiversitäts-Initiative am Mittwoch mit 88 Ja- gegen 5 Nein-Stimmen zu. Die Regierung unterstützte die Initiative, die von den Grünen, GLP, CVP, EVP, SP, FDP, Pro Natura, WWF, Birdlife und dem Fischereiverband lanciert worden war.

Gegenvorschlag deutlich abgelehnt

Die vorberatende Kommission wollte mit einem Gegenvorschlag die Förderung auf «maximal fünf Millionen Franken» festlegen und die Untergrenze von drei Millionen Franken streichen. Der Rat lehnte dies mit 84 zu 41 Stimmen ab. Der Gegenvorschlag hätte der Initiative die Zähne gezogen, wurde argumentiert.

Klima und Biodiversität seien «die zwei Schicksalsfragen der nächsten Jahre», schrieben die Initianten. Der Rückgang der Artenvielfalt, besonders bei den Insekten, sei alarmierend. Ohne Biodiversität könnten die Ökosysteme nicht funktionieren. Davon wären die Nahrungsmittelproduktion, die Wirtschaft und indirekt auch der Tourismus betroffen.

Finanzierung noch offen

Der Kanton soll nun eine Biodiversitäts-Strategie entwickeln und drei bis fünf Millionen Franken pro Jahr zur Verfügung stellen, um die Vielfalt der Lebewesen stärker zu fördern. Die Regierung muss nun eine Gesetzesvorlage ausarbeiten. Die Art der Finanzierung – beispielsweise über einen Fonds – ist noch offen.