Die regionalen, öffentlichen Schafannahmen in der Schweiz tragen wesentlich zur Marktpreisbildung und Absatzsicherheit bei. Zwar werden über die öffentlichen Märkte gerade einmal 25 Prozent der geschlachteten Tiere gehandelt, ihre Wirkung darf aber nicht unterschätzt werden.

Fleischigkeit steigt

An 30 verschiedenen Marktplätzen in der Schweiz werden monatlich bei der Auffuhr alle Schafe gewogen und auf Fleischigkeit und Fettauflage eingeschätzt. Der Anteil an ungedeckten und zu leichte Lämmern ist je nach Saison immer noch hoch, erwähnt der langjährige Proviande-Experte Toni Habermacher, anlässlich der Versteigerung in Malters LU. Die Fleischigkeit hingegen habe sich mit dem vermehrten Einsatz von Mastrassen und der Zuchtzielanpassung einiger Züchter kontinuierlich verbessert. Bekanntlich wird der Preis aus Angebot und Nachfrage gemacht. Wie immer stehen einer grossen Anzahl Verkäufer eine geringe Zahl von Händlern gegenüber. Werden auf einem Marktplatz schwerere Tiere gesucht, so können solche Tiere ohne weiteres um 60 bis 80 Rappen übersteigert werden.

 

Fettauflage verbessern

Die ungenügende Fettauflage kann über besseres Grasangebot oder wenig Ergänzungsfutter gewinnbringend verbessert werden. Zu beachten ist hierbei, dass bei der Ausmast auf der Weide der schaffleischtypische Geruch weniger stark ausgeprägt wird, als bei der Stallhaltung. Ausserdem ist das Fett von Weidelämmern fester als bei der Stallhaltung.

Damit die Lämmer beim Verkauf den gewünschten Ausmastgrad erreichen, ist eine entsprechende Planung zu empfehlen. Ausserdem lohnt es sich auch für Kleinbetriebe, mittels Waage und der Beurteilung des Ausmastgrades gemäss CH-TAX den optimalen Vermarktungszeitpunkt der Lämmer festzustellen und entsprechend zu planen.

 

Angebot macht den Preis

Bestehen grosse Differenzen von Preisvorstellungen zu Schatzungspreis kommt es immer wieder vor, dass einzelne Produzenten ihre Tiere zurücknehmen. Auf anderen Marktplätzen übersteigt schon ein mittleres Angebot die Nachfrage.

In diesem Fall werden diese nicht verkäuflichen Tiere zugeteilt. An Ostern und Weihnachten sowie besonders an zahl-reichen islamischen Feiertagen sind die Nachfrage und damit die Preise kurzzeitig erhöht.