Er bewirtschaftet einen Kälbermastbetrieb und ist nach wie vor im Nebenerwerb bei Hoch-Ybrig, dem Winter-Paradies in der Zentralschweiz, tätig. "Das lüftet mir als Nationalrat den Kopf", gab er in seiner Antrittsrede bekannt. Dettling bewirtschaftet den Hof mit seiner Frau Priska, zur Familie gehören die Kinder Remo, Eliane und Julia.

Diese Punkte liegen ihm am Herzen

Acht Jahre war Dettling Kantonsrat, bevor er 2015 als Nationalrat gewählt wurde. Er zählte vor den Delegierten auf, welche Punkte ihm als Präsident der Kälbermäster am Herzen liegen werden.

  • Als erstes will er die geplante Streichung der drei Millionen Franken für das Einfrieren von Kalbfleisch verhindern, wie des der Bundesrat in der AP22+ plant. Die saisonale Einlagerung von Kalbfleisch sei wichtig für die Preisstabilität auf dem Kalbfleischemarkt.
  • Das fortwährende Sinken des Kalbfleischkonsums dürfe nicht mehr weiter hingenommen werden, das gelte es aufzuhalten.
  • Regionale Projekte zur Förderung des Kalbfleisches seien enorm wichtig. Als erstes will Dettling das erfolgreich angestossene Projekt "Bündner Puurechalb" mit der "Bündner Puurechalbsbratwurst" festigen.
  • Weiter plant Dettling, dass als nächstes ein gleiches Projekt mit Zentralschweizer Kalbfleisch gestartet wird.

Dettling wurde einstimmig und mit Applaus von den Delegierten gewählt.

Preise für Kälber sind akzeptabel

Jörg Oberle, Vorstandsmitglied, informierte über den Kälbermarkt. Die Beurteilung Kalbfleischfarbe mit dem Minolta-Messgerät habe sich gut eingebürgert zum Vorteil der Kälbermäster.

2017 habe der Durchschnittspreis für T3-Kälber bei 14 Franken 47 gelegen, 2018 bis 14 Franken 51, jeweils je Kilogramm Schlachtgewicht franko Schlachthof. Oberle beurteilt diesen Preis als akzeptabel. Leider sinke der Preis jeweils nach Weihnachten, obwohl das vom Markt her gar nicht nötig sei.

Oberle hofft, dass sich der aktuelle Preis bei Fr. 13.40 bis im Sommer halten kann. Leider habe sich der Tränkermarkt zu ungunsten der Kälbermäster verändert. Infolge dem Spermasexing würden die guten Zuchtkühe mit gesextem Sperma besamt und der Rest des Rindviehbestandes mit Sperma von Fleischrassen. «Das verteuert für uns Kälbermäster die Tränker», klagte er.

Ställe müssen voll bleiben

Leider könne der Kälbermäster die Ställe nicht leer lassen in Zeiten, wo die Tränker teuer seien, sonst sinke die Kalbfleischproduktion noch stärker als bisher. Jörg Oberle, der auch Geschäftsführer der Gefu Oberle AG ist, wagte die Prognose, dass die Tränker im laufenden Jahr im Schnitt 80 Rappen je Kilogramm billiger sein werden als 2018, wo A-Tränker im Schnitt 4 Franken 81 je Kilogramm lebend und AA-Munikälber 10 Franken 51 je Kilo galten.

Hans Rüssli