Melior führt jedes Jahr einen Maissortenversuch an sechs verschiedenen Standorten in der Schweiz durch. Dabei werden zehn bis 15 Silomaissorten getestet.

Timing ist entscheidend

Während im Jahr 2017 die früh ausgesäten Bestände von einem Temperatursturz heimgesucht wurden und zum Teil mit beträchtlichen Frostschäden noch lange Zeit zu kämpfen hatten, konnten sich im Frühling 2018 die früh gesäten Bestände kontinuierlich entwickeln und sich optimal auf den bevorstehenden Trockenstress im Jahrhundertsommer vorbereiten, heisst es in einer Mitteilung von Melior.

Spätsaaten hingegen konnten das Wurzelwerk nur ungenügend ausbilden. In gewissen Trockenregionen sei das Wasserdefizit bereits in der Streckungsphase bemerkbar gewesen, heisst es weiter. Dies bedeutete Masseverlust und bei der Ernte auch einen verminderten Kolbenanteil.

Auch Rekorderträge waren möglich

Ebenfalls besonders ausschlaggebend seien im Jahr 2018 die standortspezifischen Wasserreserven und die Bodenstruktur gewesen. In sandigen oder leichten Böden oder an flachgründigen Standorten war der Trockenstress deutlich sichtbar und reduzierte den Ertrag und die Qualität beim Silomais, zeigt der Maisbericht.

Bei tiefgründigen Böden mit hohen Ton- und Humusanteilen oder Standorten mit Grundwasser im Wurzelraum blieb das Wachstum in der grossen Hitze ungebremst und es wurden Rekorderträge erreicht. Ein Mitgrund dafür sei, dass es Blattkrankheiten wie Helminthosporium bei grosser Hitze und tiefer Luftfeuchtigkeit deutlich schwieriger hätten, ertragswirksame Schäden in den Beständen zu verursachen.

Mais trotzt Trockenstress

Viele Landwirte mussten zusehen, wie die Futterbaubestände mit dem Trockenstress und den sehr hohen Tagestemperaturen deutlich schlechter zurechtkamen als der Mais, so der Bericht von Melior. Es wurde deutlich, dass der Mais zu den wärmeliebenden Pflanzen gehört und gesamthaft toleranter gegen Hitzestress und Wassermangel ist.

Kurzes Erntefenster

Auch beim Abreifen der Maisbestände habe die anhaltende Trockenheit zu einem vorverschobenen und kurzen Erntefenster geführt. Für so manche schlagkräftige Lohnunternehmung war die Erntekampagne 2018 sehr anspruchsvoll, damit bei allen Kunden die optimale Silomaisreife eingehalten werden konnte.

pd