Die Verdächtigen gingen mit typischen Mafia-Methoden wie Erpressung, Körperverletzung, Bedrohung und Brandstiftung vor, um die Kontrolle über den offensichtlich lukrativen Recycling-Markt zu bekommen.

Lukrativer Recycling-Markt

Die Ermittlungen begannen vor fünf Jahren nach der Beschlagnahmung von aus gesundheitsschädlichen Materialien hergestellten Schuhen in Rom.

Die von der Anti-Mafia-Staatsanwaltschaft im sizilianischen Catanania geleiteten Ermittlungen ergaben, dass die Mafia in den sizilianischen Provinzen Catania und Ragusa sytematisch mit Pestiziden und Düngemitteln belastete Plastikplanen aus Folien-Gewächshäusern aufkaufte und nach China verschiffte, wo aus dem giftigen Kunststoff Schuhe hergestellt wurden. Diese wurden dann anschliessend in Italien verkauft.

Versuechter Schlamm vergraben

An der Spitze der Plastikmüll-Mafia stand den Ermittlern zufolge der Cosa-Nostra-Boss Claudio Carbonaro, der für mehr als 60 Morde in den 80er und 90er Jahren verantwortlich gemacht wird.

Fünf der Verdächtigen sollen laut den Ermittlern darüber hinaus grosse Mengen des mit Dünger und Pestiziden verseuchten Schlamms, der bei der Reinigung der Planen entstand, auf denkbar einfachstem Weg entsorgt haben: Auf Polizei-Videos ist zu sehen, wie sie den giftigen Schlamm vergraben, mit Zement und Teer abdecken und dabei für weitere Umweltschäden sorgen.