Seit der Ankündigung der Uni Luzern am 9. Juli, dass der Betrieb der Mensa neu vergeben wird und in einer Vereinbarung festgelegt wurde, dass die neue Betreiberin Genossenschaft ZFV-Unternehmungen ab August in erster Linie auf ein vegan-vegetarisches Verpflegungskonzept setzt, gehen die Wogen hoch. Zahlreiche Medienberichte, Pro- und Kontra-Stellungnahmen, Leserbriefe, ein Vorstoss der Politik und nun auch Kritik von bäuerlichen Organisationen. Vergangene Woche gelangten der Schweizer Bauernverband (SBV) und der Schweizer Fleischfachverband in einem gemeinsamen Schreiben an den Rektor der Uni Luzern und warfen kritische Fragen auf. So zur Einschränkung der Konsumfreiheit, Bevormundung der Studierenden und zur undifferenzierten Verbannung von Fleisch mit dem Argument Nachhaltigkeit.

LBV schreibt Regierungsrat

Diese Woche intervenierte der Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband (LBV) direkt beim zuständigen Vorsteher des Luzerner Bildungs- und Kulturdepartementes, Regierungsrat Marcel Schwerzmann. Mit der Verbannung von tierischem Eiweiss in der Uni Mensa werde ein falsches Signal gesendet. Dies noch mit Regionalität und Saisonalität zu begründen, sei nicht nachvollziehbar. Dass eine vegan-vegetarische Küche saisonal und regional sein soll, bezweifelt der LBV.

Pflege der Landschaft

80 Prozent der Wertschöpfung der Luzerner Landwirtschaft stamme aus der tierischen Produktion und jeder elfte Arbeitsplatz hänge daran. Ein Grossteil der Flächen könne nur futterbaulich genutzt werden. Mit dem Entscheid der Uni werde die Pflege der Kulturlandschaft in Frage gestellt. In der Strategie Agrarpolitik des Kantons werde eine professionelle Tierhaltung erwähnt, deren Image verbessert werden soll. Mit dem Uni-Entscheid handle der Kanton entgegen den eigenen Verlautbarungen.