Zum 38. Mal findet in diesen Tagen auf der Luzerner Allmend die Zentralschweizer Frühlingsmesse Luga statt. "Jedes Jahr das Gleiche", sagen Kritiker. Das mag auf den ersten Blick vielleicht stimmen. Noch immer wird degustiert, gespielt, gestaunt und ab und zu ein Schnäppchen gekauft. Aus landwirtschaftlicher Sicht ist das Konzept "Stadt trifft Land" aber wohl Gold wert, wie eine Umfrage der BauernZeitung zeigt.

Staunen über Vielfalt
"Die Tiere beeindrucken an der Luga", sagt Annemarie Rölli aus Sigigen. Sie arbeitet auf einem Event-Bauernhof im Catering-Bereich und weiss, was die Kunden wollen. "Regionales und Saisonales, je länger je mehr", sagt sie. Insbesondere auch Gruppen aus der Stadt würden danach fragen und zeigten sich dann erstaunt über Vielfalt und Qualität der Produkte. Den Bezug der Bauern zu ihren Tieren sehe man gut am ruhigen Charakter, wie hier auch bei den Luga-Tieren, findet sie. Dies sei ein Merkmal der Schweizer Landwirtschaft und dazu gelte es Sorge zu tragen. Dass auch die schönsten Nutztiere schliesslich auf dem Teller landen, scheint den Besuchern der Luga-Tierausstellung bewusst zu sein. Der Schweineproduzentenverband zeigt mit seinem neuen Auftritt die ungeschminkte Realität. Dieser kommt trotzdem oder gerade deswegen sehr gut an beim Publikum.

Auch Samuel Wittwer aus der Agglomeration Luzern schaut sich die Tiere in aller Ruhe an. Extreme Leistungszucht und das Enthornen der Kühe stören ihn an der Tierhaltung. Ansonsten sei er ein begeisterter Kunde. "Natürlich haben es die Tiere an der Luga vielleicht noch fast besser als auf den Höfen." Andererseits bekommen sie zu Hause regelmässigen Auslauf oder noch besser Weidehaltung, was Wittwer speziell gut findet.

Tierwohl an erster Stelle
Keine einzige negative Rückmeldung auf die Tierausstellung ist bei Messeleiterin Luzia Roos eingegangen. Man sei schon länger im regelmässigen Austausch mit einer Tierschutzorganisation, sagt sie. Gemeinsam wurden so Verbesserungen in die Wege geleitet. So zum Beispiel, dass bei einem Ferkelnest die Besucher den Deckel nicht selber öffnen können oder dass es auf den Ziegenburgen mehr Platz gibt.

aem

Ausführlicher Bericht in der BauernZeitung Zentralschweiz und Aargau vom 5. Mai.