Vor allem das wichtige Weihnachts- und Ostergeschäft habe sich wieder gut erholt, teilte das Unternehmen am Dienstag in einem Communiqué zur Umsatzentwicklung mit. Lindt&Sprüngli habe vor allem im Premiumsegment "von einer überdurchschnittlichen Nachfragesteigerung" auf der ganzen Welt und auf allen Kanälen profitiert.

Europa ist wichtigster Markt

Stark war das Wachstum unter anderem im wichtigsten Markt Europa, in dem Lindt für 2,33 Milliarden Schokoladenprodukte verkaufte (+13,8%). In den umsatzstärksten Ländern habe das Unternehmen gar ein zweistelliges Wachstum erzielt, heisst es. Dazu gehört nebst Deutschland, Italien und Grossbritannien auch der Heimmarkt Schweiz.

Ein wichtiger Absatzmarkt war das Online-Geschäft. Dieses wuchs im zweistelligen Bereich. Dafür waren die eigenen Läden von Lindt&Sprüngli laut der Mitteilung schlecht besucht: Einerseits gab es nach wie vor temporäre Schliessungen, andererseits fehlten die Touristen, die sich sonst bei ihren Reisen in die europäischen Tourismusregionen gerne mit Schokolade eindecken.

Dass man wieder in etwas grösseren Gruppen Weihnachten feiern konnte, trieb den Markt an: Denn nicht nur Schokolade für den Eigenkonsum war gefragt, sondern auch Pralinés zu "Geschenkanlässen" wie Weihnachten.

Duty Free erholt sich - bleibt aber schwach

Etwas weniger stark als in Europa war das Wachstum in Nordamerika mit 10,7 Prozent auf 1,69 Milliarden. Im Vergleich zum Gesamtmarkt habe Lindt dort jedoch überproportional zugelegt. Angetrieben allerdings nur von zwei der drei amerikanischen Marken: Lindt und Ghirardelli. Zum Sorgenkind Russell Stover gab es im Communiqué hingegen keine Angaben.

In den Wachstumsmärkten im "Rest der Welt" legte Lindt weiter zu. Das Unternehmen nahm dort, insbesondere in den Märkten Brasilien, China und Japan, um knapp 20 Prozent zu, allerdings mit einem niedrigeren Gesamtumsatz von "nur" 0,57 Milliarden.

Fehlende Touristen

Auch in Australien und Neuseeland, die in der Region "Rest der Welt" zu den umsatzstärksten Märkten gehören, gab es ein "respektables" Wachstum. Wegen der fehlenden Touristen sind die Verkäufe im Duty Free allerdings noch schwach, obwohl sie sich vom Vorjahreseinbruch schon deutlich erholt haben. Hier sieht Lindt&Sprüngli aber grosses Potenzial, sobald die Reisebeschränkungen aufgehoben werden.