Dies ist ein Leserbrief der BauernZeitung - Ausgabe 7. Mai 2021

Im Hinblick auf die bevorstehende Abstimmung zur Trinkwasser- & Pestizidverbots-Initiative vom Sonntag, 13. Juni 2021 publizieren wir alle erhaltenen Leserbriefe auch auf der Website www.bauernzeitung.ch.

Leserbriefe geben die persönliche Meinung des Einsenders wieder, die sich nicht unbedingt mit jener von Redaktion und Verlag deckt

 

Die zwei extremen Landwirtschafts-Initiativen, über die wir am 13. Juni abstimmen, stellen in den heutigen Zeiten der Pseudo-Ökologen und Städter mit geringer Fachkenntnis eine grosse Gefahr für alle landwirtschaft-lichen Familienbetriebe dar. Während sich die bäuerlichen Organisationen gegen die Initiativen mit Plakaten, Fahnen und weiteren Massnahmen um Abwehr bemühen, muss ich mit Schrecken erfahren, dass in den Landis, in Top-Shops, in Volg-läden sowie bei den Tankstellen der Agrola keine 2 ×-Nein-Plakate aufgehängt werden dürfen.

Zwar spendet Fenaco  «ä Hufe Gäld»  in die Kampagne gegen die zwei Agrar-Initiativen, doch verzichtet die Spitze der Organisation, aktiv zu Gunsten der Bauern in Erscheinung zu treten, dort wo es am wichtigsten wäre: bei den Konsumenten! Klar haben sich die Konkurrenten Coop und Migros für ein ähnliches Vorgehen entschieden, aber diese Genossenschaften gehören den Konsumenten und nicht den Bauern.

In den Grundsätzen der Fenaco-Verwaltung steht unter anderem folgendes (ich zitiere): «(…) Die Bauern der Mitgliedgenossenschaften haben die Mehrheit der Sitze in der Verwaltung, auch der Präsident hat ein aktiver Bauer zu sein. Damit ist sichergestellt, dass die Fenaco stets den Blick auf den Nutzen seiner Mitglieder richtet und dem genossenschaftlichen Auftrag nachkommt.»

Angesichts dieser Grundsätze, frage ich mich, wo diese bäuerlichen Vertreter waren, als dieser Entscheid gefasst wurde. Hatten sie gar nichts zu sagen oder waren diese so verängstigt, Kunden zu verlieren?

Als Schlussfolgerung dieser Analyse bleibt mir nur noch die Enttäuschung, dass die Fenaco als Monopolistin der Schweizer Landwirtschaft (nur ein Beispiel: sie hat beim Kraftfutter einen Marktanteil von über 60 Prozent …) und als stärkste Akteurin im landwirtschaftlichen Markt den Mut und die Kohärenz nicht hat, auch gegenüber den Konsumenten die eigene Idee und die eigenen Lieferanten, Kunden, Mitglieder und Akteure zu verteidigen!

 

 

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