Dies ist ein Leserbrief der BauernZeitung - Ausgabe 30. April 2021

Im Hinblick auf die bevorstehende Abstimmung zur Trinkwasser- & Pestizidverbots-Initiative vom Sonntag, 13. Juni 2021 publizieren wir alle erhaltenen Leserbriefe auch auf der Website www.bauernzeitung.ch.

Leserbriefe geben die persönliche Meinung des Einsenders wieder, die sich nicht unbedingt mit jener von Redaktion und Verlag deckt

 

Gestern hat mir meine Freundin mitgeteilt, dass sie heute ihre erste Chemo bekomme. Wir sind alle froh, dass es diese Therapiemöglichkeit gibt. Die chemische Industrie ermöglicht uns, neue Wege zu gehen, doch es gibt auch Grenzen und diese sollten wir neu bestimmen.

In der Landwirtschaft ist die Chemiekeule viel zu gross geworden. Wir spritzen, düngen und geben Antibiotika was das Zeug hält. Nicht nur Bauern, sondern auch privat wird mit Pestiziden hantiert und eine genaue Übersicht ist nicht vorhanden. Doch in unserem Trinkwasser und in unserer Nahrung bleiben immer mehr Rückstände, die uns und unseren Lebensraum schädigen.

Mikroorganismen, Würmer und Insekten werden immer weniger. Dadurch nehmen die Vögel und Mäuse ab und so geht es in der Nahrungskette immer weiter. Auch in unseren Zellen können Pestizide nachgewiesen werden, die dort unvorhersehbare Schäden verursachen können.

Doch die Grenzwerte für Pestizidrückstände werden immer weiter hinauf gesetzt. Der weltweite Glyphosatverbrauch ist in den letzten 10 Jahren sprunghaft auf 770 000 t pro Jahr angestiegen. In der Schweiz ist der Verbrauch in den letzten Jahren rückläufig, also könnte es auch ohne gehen. Doch wir müssen das Problem und die Kosten, die daraus entstehen, ernst nehmen und da setzten die beiden Initiativen an.

Wir sitzen auf dem Ast, an dem wir sägen. Langfristige Gesundheitsschäden werden unvermeidlich sein. Für unsere Zukunft brauchen wir eine landwirtschaftliche Revolution, das wissen auch Bauernverband und Bio Suisse. Schaffen wir uns doch die Welt, von der wir träumen und setzen nicht weiterhin auf ein trojanisches Pferd. Mit jedem Bio-Nahrungsmittel das wir kaufen, tragen wir dazu bei, eine nachhaltigere Welt zu erschaffen. Deshalb Ja zur Pestizidverbots- und zur Trinkwasser-Initiative sowie zum CO2-Gesetz.

 

 

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