Dies ist ein Leserbrief der BauernZeitung - Ausgabe 28. Mai 2021

Im Hinblick auf die bevorstehende Abstimmung zur Trinkwasser- & Pestizidverbots-Initiative vom Sonntag, 13. Juni 2021 publizieren wir alle erhaltenen Leserbriefe auch auf der Website www.bauernzeitung.ch.

Leserbriefe geben die persönliche Meinung des Einsenders wieder, die sich nicht unbedingt mit jener von Redaktion und Verlag deckt.

 

Mit einer Annahme der extremen Initiativen würden wir keine Probleme lösen, sondern viele neue schaffen. Auf 11 000 ha werden in der Schweiz rund 400 000 t Kartoffeln produziert. Damit versorgen wir zirka 95 % der Bevölkerung. Können wir in Zukunft die Kartoffeln nicht mehr nachhaltig mit Fungiziden gegen die Kraut-  und Knollenfäule schützen, droht das Aus für den Kartoffelanbau in der Schweiz. Das ist nicht Panik-mache sondern Realität. Denn, liebe Konsument(innen), wir sprechen dann im Herbst nicht darüber, ob es etwas mehr oder etwas weniger Kartoffeln gäbe oder ob diese etwas mehr oder weniger schön aussähen. Es gäbe sie einfach nicht mehr. Auch im biologischen Landbau nicht, weil sie auf dem Feld oder im Lager einfach verfaulen würden.

Ein Hauptgrund für die Hungersnot von 1845 in Europa waren fehlende Behandlungsmöglichkeiten gegen Kraut- und Knollenfäule. In Irland starb eine Million Menschen und zwei Millionen wanderten aus. Darunter übrigens auch die Familie des späteren US-Präsidenten, John F. Kennedy. Mit grossen Anstrengungen ist es der Forschung gelungen, diese Pilzkrankheit besser im Griff zu haben. Die Kartoffelbranche ist an verschiedensten Projekten beteiligt, um den Fungizideinsatz zu reduzieren, aber ohne geht es heute noch nicht. Wollen wir auf den Kartoffelanbau in der Schweiz verzichten und noch mehr Kartoffeln importieren? Liebe Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, aus meiner Sicht ist dies ökologisch und ethisch höchst verwerflich. Deshalb geht am 13. Juni für ein klares 2 × Nein stimmen.

 

 

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