Dies ist ein Leserbrief der BauernZeitung - Ausgabe 26. März 2021

Im Hinblick auf die bevorstehende Abstimmung zur Trinkwasser- & Pestizidverbots-Initiative vom Sonntag, 13. Juni 2021 publizieren wir alle erhaltenen Leserbriefe auch auf der Website www.bauernzeitung.ch.

Leserbriefe geben die persönliche Meinung des Einsenders wieder, die sich nicht unbedingt mit jener von Redaktion und Verlag deckt

 

Am 13. Juni 2021 stimmen wir über zwei Agrar-Initiativen ab, die im Falle einer Annahme gröbere Konsequenzen für unsProduzenten, aber auch für die Konsumenten hätten. Die Trinkwasser-Initiative (TWI) klingt auf den ersten Blick sehr gut, ist jedoch brandgefährlich. Die Landwirtschaft verdient glücklicherweise nach wie vor 4 von5 Franken durch die Produktion von Lebensmitteln und stellt damit den wichtigsten Bestandteil der Versorgungssicherheit der eigenen Bevölkerung dar.

Dazu muss man wissen, dass sie den Einsatz der synthetischen Pflanzenschutzmittel seit 2010 um sage und schreibe 37 % reduziert hat. Auch der Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung sank glücklicherweise erheblich. Die Landwirtschaft hat den geforderten Mindestanteil an ökologischer Ausgleichsfläche von 7 % seit langem übertroffen und steht heute mit 16 % Biodiversitätsfläche sehr gut da.

Die Pestizidverbots-Initiative verlangt ein komplettes Verbot von synthetischen Pestiziden in der Landwirtschaft, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, in der Boden- und Landschaftspflege sowie in der Einfuhr oder Herstellung von Lebensmitteln. Innert 10 Jahren müsste dies umgesetzt werden.

Welche Folgen hätte denn nun eine Annahme? Würde die TWI angenommen, würde die inländische Produktion markant sinken, denn der gänzliche Verzicht von Pestiziden und Futterzukauf würden sich rasch auf die Produktion auswirken. Es bestünde das Risiko, dass Betriebe auf Direktzahlungen verzichten würden, dadurch den ÖLN nicht mehr erfüllen würden. Die inländische Produktion würde auch hier erheblich sinken, was sich wieder auf einen erhöhten Lebensmittelimport auswirken würde. Pestizidfreie Lebensmittel in erforderlicher Menge zu importieren, ist wohl utopisch. Die Konsumentenpreise würden erheblich steigen und der Nachweis pestizidfrei für die Importeure ein Ding der Unmöglichkeit. Kurz zusammengefasst sollen die andern für uns produzieren, damit wir in der kleinen Schweiz sauber da stehen. Ist das wirklich die Lösung?

Studien von Agroscope und HAFL kommen zum Schluss, dass die Annahme der Initiativen schädliche Folgen für die Landwirtschaft, Umwelt und Ernährungssicherheit hätten. Die Umweltbelastung würde nicht zurückgehen, sondern absurderweise sogar noch zunehmen. Liebe Mitbürger(innen), leisten sie Aufklärungsarbeit, damit mit Fakten und guten Argumenten diese schädlichen und egoistischen Initiativen abgelehnt werden. Und zu guter Letzt – stimmen Sie 2 × Nein!

 

 

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Alle wichtigen Informationen rund um das Thema Pflanzenschutz-Initiativen finden Sie in unseren Online-Artikeln: