Die Umfrage von Apisuisse unter 1'633 Bienenhaltendenen hat laut Mitteilung ergeben, dass im vergangenen Winter erstmals nach drei Jahren des Rückgangs wieder mehr Bienenvölker den Winter nicht überlebt haben. Hinzukommen knapp 11 Prozent der Völker, die sich nach der Auswinterung nicht einem Wirtschaftsvolk entwickeln konnten. In der Summe belaufen sich die Verlust damit auf 25,1 Prozent, was dem Vorjahresniveau entspreche. 

Besonders hohe Verluste im Tessin

Bemerkenswert seien die grossen Unterscheide je nach Region, so Apisuisse:

  • Im Norden (beide Basel, Jura, Schaffhausen, Neuenburg und der Solothurner Jurabogen) verzeichne man deutlich weniger Winterverluste.
  • Mittellandkantone wie Aargau, Zug, Zürich oder Thurgau seien stärker betroffen.
  • Insbesondere im Tessin habe es in den letzten drei Jahren praktisch eine Verdoppelung der Verluste von Winter zu Winter gegeben, was die dortigen Imkerinnen und Imker sehr verunsichere. 

Ob sich die Trendumkehr hin zu steigenden Winterverlusten in Zukunft fortsetzen werde, müssten die nächsten Jahre zeigen.

Erschwerte Varroa-Bekämpfung und neues Virus

Verschiedene Faktoren machen die Bienenpflege heute zur Herausforderung. So erschwert die zunehmende sommerliche Hitze die Bekämpfung der Varroa-Milbe mit Ameisensäure, schreibt Apisuisse. Es sei bei den hohen Temperaturen schwierig, ein passendes Zeitfenster für die Behandlung zu finden.

Weiter trete erstmals vermehrt das Chronischen Bienenparalyse-Virus (CBPV) in der Schweiz auf. Beides spiele eine zentrale Rolle bei den Winterverlusten. 

 

Schlechtes Wetter für den Honig

Wegen des kalten Frühlings gab es schon Berichte über lokal kleinere Honigernten für dieses Jahr. Da die Ernte im Mittelland noch nicht begonnen habe, gebe es dazu noch keine verlässlichen Daten, schreibt Bruno Reihl vom Imkerverband Bienen Schweiz auf Anfrage der BauernZeitung. Diese gebe es erst Mitte August.

Das Wetter im April und Mai sei aber sehr schlecht gewesen für die Bienen wie auch für die Natur allgemein – alles sei mindestens 14 Tage im Verzug. Man wisse noch nichts Konkretes, von der bisherigen Witterung auf eine geringere Honigernte zu schliessen, sei aber nicht abwegig.