Bäume speichern in ihrem Holz über lange Zeit das Treibhausgas Kohlendioxid und vermögen so die Klimaerwärmung zu bremsen. Daher ist es wichtig, die Dynamik des Stammwachstums zu verstehen, und wie sich ein wärmeres Klima darauf auswirken könnte. Ein Team unter Leitung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) analysierte deshalb die täglichen Wachstumsraten von 160 Bäumen an 47 Standorten in der ganzen Schweiz.

Im Fachmagazin "Ecology Letters" berichten die Forschenden um Sophia Etzold, dass die Bäume nur an wenigen Tagen während der Vegetationsperiode wuchsen. Die sieben untersuchten Baumarten wuchsen erstaunlicherweise im Schnitt nur an 29 bis 77 Tagen, was zwischen 12 und 30 Prozent der Vegetationsperiode ausmacht. Die meisten Tage pro Jahr setzte die Tanne an Holz an, die wenigsten die Föhre.

Vegetationsperioden wurden länger

Im Zuge der globalen Klimaerwärmung haben sich die Vegetationsperioden zwar verlängert. Für den Holzzuwachs spielt dies aber kaum eine Rolle: Ein früher Wachstumsstart vor April, sowie ein spätes Ende nach Oktober führte gemäss der Studie sogar tendenziell zu geringerem Zuwachs, wie die WSL am Donnerstag mitteilte. Denn der negative Einfluss von Hitze und Trockenheit überwiege tendenziell. Demnach würden Bäume in einem wärmeren Klima auch nicht unbedingt mehr Kohlenstoff binden, wie dies bei Strategien zur CO2-Minderung oft erwartet werde, so die Forschenden.