Mit LabourScope können Landwirtinnen und Landwirte den Arbeitsaufwand für einzelne Arbeiten und Personen analysieren, Optimierungspotenziale erkennen und durch faktenbasierte Entscheidungsprozesse ihre Lebensqualität verbessern. Für die Berechnungen werden Angaben zur Flächenzahl und -grösse für Feldarbeiten, sowie der Eingabe der Tierzahlen für Stallarbeiten und der im Haushalt lebenden Personen für die Hauswirtschaft angegeben. Zusätzlich können Arbeitsverfahren ausgewählt werden, die am besten zur Mechanisierung des Betriebes passen.

LabourScope ist seit 2019 in Betrieb und löste die lizenzierte Software «ART-Arbeitsvoranschlag» ab. Das Planungsinstrument richtet sich an Anwenderinnen und Anwender aus Ausbildung, Beratung und landwirtschaftlicher Praxis sowie Behörden und Forschung. So wird beispielsweise auch am Inforama damit unterrichtet.

 

So funktioniert LabourScope 

Die Daten, die der Anwendung zugrunde liegen, basieren auf Planzeiten, heisst es im Bericht von Agroscope. Dafür wurden auf Praxisbetrieben mittels Videoaufnahmen Zeitmessungen der Arbeitsabläufe gemacht und mit einer speziellen Software ausgewertet. Für die einzelnen Arbeitselemente werden Mittelwerte gebildet, die dann als Planzeiten in einer Datenbank abgelegt werden. Damit wird dann der jeweilige Arbeitszeitbedarf für zuvor festgelegte Einflussmengen berechnet und in LabourScope eingepflegt.

 

Vorteile von LabourScope

  • Benutzer-Login zum Speichern und Bearbeiten eigener Varianten
  • Datenexport zur Weiterverwendung und Ergänzung in Excel
  • Grafische und tabellarische Ergebnisdarstellung
  • Nutzung auf allen Endgeräten (PC, Tablet, Smartphone) möglich
  • Stets aktuelle Kennzahlen, da die Daten zentral gespeichert sind
  • Kein Update erforderlich
  • Kostenlose Anwendung

Überblick über den jährlichen Arbeitszeitbedarf

Das Tool ist in zwei Anwendungen aufgeteilt. Zum einen kann man den Arbeitsvoranschlag berechnen. Damit erhält der Landwirt einen Überblick über den jährlichen Arbeitszeitbedarf und die Verteilung der Arbeit auf die verschiedenen Produktionsverfahren, heisst es im Bericht. Die einzelnen Tätigkeiten werden in verschiedenen Ebenen gegliedert, um die Übersichtlichkeit zu gewährleisten und mit unterschiedlichen Einflussgrössen rechnen zu können.

So kann auf der Ebene «Betriebsbereich» nebst den betrieblichen Aufgaben wie Innen- und Aussenwirtschaft auch die Hauswirtschaft miteinbezogen werden. Der Bereich Hauswirtschaft ist in Haushalt und Familienarbeit unterteilt. Auf der Ebene «Arbeitsverfahren» können die Betriebe für jede Aufgabe zwischen verschiedenen Verfahren auswählen und so den Mechanisierungsgrad für die jeweilige Tätigkeit an den eigenen Betrieb anpassen. Zusätzlich können eigene Verfahren ergänzt werden, die in LabourScope nicht erfasst sind, damit auch diversifizierte Betriebe ihren gesamten Betrieb abbilden können, heisst es weiter. Das Ergebnis wird dann als Tabelle oder als Kreisdiagramm dargestellt.

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Unterschiedliche Arbeitsverfahren vergleichen

Die andere Anwendung von LabourScope sind die Kennzahlen. Dieses basiert auf Datentabellen und ermöglicht den direkten Vergleich des Arbeitszeitbedarfs verschiedener Arbeitsverfahren sowie die Zusammenstellung der einzelnen Verfahren zu einem vollständigen Produktionsverfahren, heisst es im Bericht. Dabei werden dieselben Daten wie beim Arbeitsvoranschlag verwendet, jedoch werden die Verfahren nicht in verschiedene Ebenen unterteilt.   

Die Ergebnisse werden hierbei zuerst als Grafik dargestellt, damit die Varianten für verschiedene Grössenklassen auf einen Blick verglichen werden können. Zudem werden verschiedene, für den jeweiligen Bereich relevante Einflussmengen hinterlegt und der Arbeitszeitbedarf berechnet. Mit einem weiteren Klick kann der Vergleich auch als Liniendiagramm angezeigt werden.

Optimierung des Betriebs

Der Vergleich der Arbeitsverfahren kann Betriebsleitern dabei helfen, die Arbeit auf dem Betrieb zu optimieren. So kann beispielsweise berechnet werden, wie viel Zeit mit der Anschaffung eines Melkroboters gewonnen werden kann oder ob sich die Aufstockung des Tierbestandes mit den Arbeitskapazitäten bewältigen lässt. Durch die Integration der bäuerlichen Hauswirtschaft in das gesamtbetriebliche Konzept werden zudem neue Planungsmöglichkeiten der Arbeitsverteilung innerhalb der Familie eröffnet.

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