Der Fett-Eiweiss-Quotient (FEQ) werde künftig in der fünften Spalte des Laborberichts aufgeführt, informiert Swissherdbook

Zu hohe Werte zeigen einen Energiemangel an 

Optimal sei für die von Swissherdbook geführten Rasen ein FEQ zwischen 1,0 und 1,4. Bei zu hohen Werten könne eine klinische oder subklinische Ketose vorliegen, was laut Nicolas Berger von Swissherdbook vor allem Kühe in den ersten 100 Laktationstagen betrifft. Für Tiere der Rasse Jersey gelten andere Grenzwerte als für alle übrigen (Red-Holstein, Holstein, Swiss Fleckvieh, Simmentaler, Montbéliarde, Braunvieh usw.)

Unterschiede je nach Laktationsphase

Je nach Laktationsphase könne ein FEQ unter 1,0 verschiedene Gründe haben. «Zu Beginn der Laktation kann eine Pansenübersäuerung vorliegen, wohingegen ein geringerer FEQ gegen Ende der Laktation bedeutet, dass die Kuh mit Energie überversorgt ist», erklärt Nicolas Berger. 

Besonders Kühe, die am Ende der Laktation verfetten, seien gefährdet, in der Folgelaktation an Stoffwechselerkrankungen (z.B. Ketose) zu leiden.

Hier finden Sie ein Beispiel für den erweiterten Laborbericht. 

 

Besserer Indikator als der Milchfettgehalt

Zwar sei auch der Fettgehalt der Milch ein Indikator zur Energie- und Strukturversorgung über das Futter. Zur Beurteilung der Futterenergieversorgung sollte der Milchfettgehalt allein nicht verwendet werden, da er in Abhängigkeit von der Milchleistung variiert: mit steigender Milchmenge unterliegt er einem Verdünnungseffekt. «Ein sinkender Milchfettgehalt durch einen Strukturmangel und ein steigender Milchfettgehalt bedingt durch eine Ketose können einander aufheben», fügt Nicolas Berger von Swissherdbook auf Anfrage der BauernZeitung hinzu. So könne eine alleinige Beurteilung der Stoffwechsellage basierend auf dem Milchfettgehalt zu falschen Resultaten führen.

Die Grenzwerte und Empfehlungen für den FEQ fussen laut Berger auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Arbeiten der Deutschen Landwirtschaftlichen Gesellschaft. 

Somit sei der Fett-Eiweiss-Quotient die ideale Ergänzung des bisherigen Laborberichts, wird die Neuerung begründet.