Um 18 Uhr erlöschen die Lichter. Im 250 Einwohner zählenden Dorf Rudolfingen wird es fast mäuschenstill und feierlich. Hunderte von geschnitzten und von innen beleuchtete Kürbisse stehen im Zentrum des Interesses. Es wird beinahe nur noch geflüstert und die Kinder bleiben in der finsteren Nacht den Eltern direkt auf den Fersen. Teilweise von weit her reisen jeweils tausende von Besucherinnen und Besucher ins Zürcher Weinland, wenn in Rudolfingen das Kürbisfest auf dem Programm seht.

Es stimmte einfach alles

Bei der diesjährigen Kürbisbeleuchtung vom vergangenen Freitag und Samstag stimmte einfach alles. Die Temperaturen waren eher mild und der Himmel war wolkenlos. Vor allem am Freitagabend sorgte der Vollmond im fast vollständig verdunkelten Dorf für eine einzigartige Stimmung. Auf dem Rundgang durch das «lichterverzauberte» Rudolfingen bewunderten und bestaunten die Besucher die zahllosen Kürbis- Kunstwerke. Sie nutzten aber auch die vielen Möglichkeiten zur Verpflegung. Das eher milde und trockene Wetter lud viele dazu ein, sich an Ständen einzudecken. Andere zogen es vor, sich in einem der zahlreichen «Festbeizli» kulinarisch verwöhnen zu lassen.

Genügend Kürbisse

Nach dem gelungenen Kürbisfest ist die schlimme Gewitternacht auf den 2. August fast vergessen. Sturm und Hagel setzten den Rudolfinger Kürbiskulturen arg zu. Einzelne Kürbisse fanden jedoch trotz leichter Wunden nach dem Hagelschlag den Weg an die Ausstellung – oder dann in einen der Töpfe, in denen zahlreiche kulinarischen Kürbisspezialitäten zubereitet wurden. Dank zusätzlicher Spenden von aussen konnte der Bedarf an Kürbissen für Küche und Lichterzauber schlussendlich jedoch gedeckt werden. Nichts an Glanz verloren Die 20. Auflage des Rudolfinger Kürbisfestes zeigte es eindrücklich: Der einzigartige Lichterzauber in Verbindung mit einer kulinarischen Reise durch die Speisekarte der Kürbisgewächse hat nichts von seinem Glanz und seiner Ausstrahlung verloren.

Roland Müller