Es schneit und eine eisige Bise weht über die verschneite Weide. Die Kühe scheint das nicht weiter zu interessieren. Sie fühlen sich wohl im pulvrigen Neuschnee und vollführen den einen oder anderen Bocksprung. Es macht den Eindruck als würden sie bei tiefen Temperaturen regelrecht zu Hochform auflaufen. Und tatsächlich bevorzugen Kühe die kalte Saison.

Geflügel bildet eine Ausnahme

«Wenn sich Nutztiere vor der Witterung schützen können, gesund und gut ernährt sind, können sie grundsätzlich das ganze Jahr über draussen bleiben», sagt Nina Keil, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für tiergerechte Haltung des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) bei Agroscope in Tänikon. «Bleiben die Tiere im Winter für einige Stunden draussen und können dann wieder zurück in den Stall, funktioniert die Haltung im Freien grundsätzlich für alle Tierarten problemlos – auch bei sehr kalten Temperaturen», sagt auch Cesare Sciarra, Leiter des Kompetenzzentrums Nutztiere beim Schweizer Tierschutz (STS). Einzig beim Geflügel sei das ein bisschen anders, sagt Sciarra, da dieses ursprünglich aus einer anderen, wärmeren Klimazone stamme.