Das Institut für Kommunikation und Marketing (IKM) der Hochschule Luzern hat untersucht, ob die Corona-Krise die Konsumentinnen und Konsumenten nachhaltiger macht. Dabei zeigte sich, dass die Krise das Einkaufsverhalten deutlich und möglicherweise langfristig beeinflusst.

Herkunft wird wichtiger, der Preis weniger

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Je länger der Balken rechts, desto grösser ist der Anteil der befragten Personen, die etwas häufiger (grüner Balken) oder seltener (roter Balken) tun. (Grafiken IKM)

Zwar scheint den Schweizerinnen und Schweizern die inländische Herkunft und Regionalität generell wichtig zu sein, immerhin achten gemäss der Studie des IKM deutlich mehr als die Hälfte der Befragten darauf. Im vergleich zum Verhalten vor drei Monaten, also vor der Corona-Krise, wurden aber Herkunft, Regionalität und Verfügbarkeit beim Einkaufen wichtiger. Ebenso achtete man etwas mehr auf Nachhaltigkeit und Fairen Handel.

Hingehen verloren für die Befragten Aktionen und Preis an Bedeutung. 

 

Wer wurde befragt?

Die Studie des IKM bezieht sich auf eine repräsentative Umfrage unter Konsumenten in der ganzen Schweiz. Befragt wurde vom 9. bis 16. April 2020 in Zusammenarbeit mit der Stiftung Mercator Schweiz und dem LINK Institut.

Neben dem Einkaufsverhalten wurden auch Fragen zu Gesundheit, Freizeit und Sozialem, Arbeit sowie der Bekanntheit und Nutzung von COVID-19-Initiativen untersucht.

Den Bericht finden Sie hier: Macht Corona die Bevölkerung nachhaltiger

 

Auch in Zukunft in den Hofladen

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Zuversichtlich stimmen die Resultate der Studie zum zukünftigen Konsum: Im Durchschnitt wolle man mehr auf Regionalität beim Einkaufen achten. Auch Quartier- und Hofläden scheinen längerfristig an Beliebtheit gewonnen zu haben.  

Ähnliche Ergebnisse aus anderer Befragung

Auch die Prospekte-App Profital hat eine Umfrage unter über 5'500 Schweizer Nutzern gemacht. Die Ergebnisse sind ähnlich zu jenen des IKM:

  • Man zeigt sich in der Krise solidarisch mit dem Kleingewerbe
  • Fast 1/3 der Befragten wollen in Zukunft häufiger lokal einkaufen
  • 1/4 will künftig kleine Läden unterstützen

Gartenbedarf steht auf der Wunschliste

Werden die Läden wieder geöffnet, ist laut der Befragung von Profital erstmal nicht mit einem Kundenansturm zu rechnen. 56 Prozent der Teilnehmenden gaben an, erst mindestens eine Woche zu warten, bevor sie shoppen gehen. Dabei gibt es zwei besonders begehrte Produkte-Kategorien:

  • 45 Prozent der Befragten wollen als erstes wieder Garten- und Hausartikel kaufen
  • Ebenfalls 45 Prozent möchten sich neue Kleider anschaffen