Wie die Hochschule am vergangenen Freitag erklärte, binden die Holzreste die Ausscheidungen der Tiere. Ausserdem verlagere tägliches Umwälzen die flüssigen Bestandteile nach unten, wo die Kompostierung beginne. Deshalb sei ein ebener Betonboden im Laufbereich notwendig.

Spaltenböden, bei denen Kot und Urin in einen abgetrennten unteren Bereich fielen, könnten nur im Fressbereich eingebaut werden. Nach dem Umwälzen werde täglich frisch nachgestreut. Erstmals verglichen die Forscher auch die Häufigkeit von Klauenerkrankungen und Lahmheiten in österreichischen Kompostlaufställen und den häufiger gebauten Liegeboxenlaufställen. Nach eigenen Angaben traten in den Kompostlaufställen nur halb so viele Klauenerkrankungen wie Ballenfäule und der Weiße-Linie-Defekt auf wie in den Liegeboxenlaufställen.

Auch die Schwere der Erkrankungen sei in den Kompostlaufställen geringer ausgefallen. Diese Stallform erfordere zwar einen hohen Arbeitsaufwand der Landwirte, aber sie könnten die Einstreu nach einem Jahr als Dünger verwenden. Ausserdem käme der Kompostlaufstall dem ausgeprägten Sozialverhalten der Rinder mehr entgegen, erklärte Burgstaller. Wenn die Rinder ihren Platz für ein ranghöheres Tier verlassen müssten, könnten sie nämlich schnell und ohne Hindernisse aufstehen und ausweichen. Die stabile und rutschfeste Liegefläche ermögliche auch kranken Rindern ein sicheres Aufstehen und Hinlegen, was zum Beispiel bei Milchfieber sehr vorteilhaft sei. Indes lasse sich die Situation für die Tiere in Liegeboxenlaufställen mit häufigem Nachstreuen verbessern; auf diese Weise könne die Liegefläche trocken gehalten werden.

Der Artikel „Claw health and prevalence of lameness in cows from compost bedded and cubicle freestall dairy barns in Austria” wurde in der Oktoberausgabe des „The Veterinary Journal” veröffentlicht. (www.sciencedirect.com)

AgE