Markus Rediger dirigiert die Mitglieder der Konferenz der operativen Leiter der Mitgliedsorganisationen des Schweizer Bauernverbandes (SBV). Sein Ziel: Das «obligate KOL-Foto.» So hat es Urs Schneider, Stv. SBV-Direktor, am Mittwoch auf dem Kerenzerberg hoch über dem Walensee formuliert.

Nur des Fotos wegen ist aber keines der KOL-Mitglieder auf den Kerenzerberg gereist. Am Mittwochnachmittag befasste sich die KOL nämlich mit zwei Grossbaustellen, die den SBV beschäftigen: Der Wahlkampf 2019 und die Kommunikationsmassnahmen, um den verschiedenen Agrarinitiativen Meister zu werden.

Zusätzliche Hilfsmittel geplant 

In beiden Fällen stellte der SBV zeitnah verschiedene neue Projekte und Hilfsmittel für Bauern und kantonale Bauernverbände in Aussicht.

Beim Wahlkampf für die Nationalratswahlen 2019 wurde erst das Ziel geäussert, die Zahl der bäuerlichen Vertreter zu halten. Ausserdem wurden erste Möglichkeiten zur Unterstützung von Kandidaten diskutiert. Für den Abstimmungskampf indes brummt es auf der Geschäftsstelle wie in einem Bienenstock.

Fokusmagazin statt Situationsbericht

So wurde der Situationsbericht mit Fokusmagazinen ersetzt, wobei das erste zum Thema Pflanzenschutz bereits mitte Juli vorgestellt wurde. Ein Zweitdruck des Heftes ist bereits in Planung. Ausserdem baut die Kommunikationsabteilung an einem Agrar-Wiki. Dieses soll Wissen rund um die Landwirtschaft einer breiten Öffentlichkeit verfügbar gemacht werden. Zusätzlich beginnt der SBV über seine sozialen Medien auch kritische Themen anzusprechen.

Grund für die neue Betriebsamkeit ist der gefühlte Vertrauensverlust. Zum grossen Erstaunen der Verantwortlichen hätten sich bisher auch auf die kritischen Themen - Antibiotika-, Pflanzenschutzmitteleinsatz und Tierhaltung, um nur einige zu nennen - die Nutzerinnen und Nutzer sehr konstruktiv geäussert.

Keine feste Verbindung zu Science Industries

Um die Trinkwasserinitiative zu bodigen, scheut der SBV ausserdem keine Mühen, bleibt aber seinen Mitglieder treu. Es wurde erwogen, Science Industries, die Lobbygruppe der chemischen Industrie  in der vom SBV lancierten Allianz einzubeziehen. Wie Urs Schneider ausführte, hätte das der Glaubwürdigkeit der Kampagne geschadet. Wie Schneider deshalb betonte, ist nun vorgesehen, dass der SBV und die chemische Industrie getrennt auftreten. Jedoch sei eine Koordination vorgesehen.

Der SBV fokussiert sich in einem ersten Schritt auf das Schaffen von Fakten. So sollen mit Erklärvideos einer breiten Bevölkerungsschicht näher gebracht werden, warum Futtermittel importiert und Pflanzenschutzmittel notwendig sind.

hja