1. Geschichte

Die Verkohlung von Holz ist ein uraltes Handwerk. Man geht davon aus, dass es in Regionen wie Ägypten oder Brasilien bereits vor Tausenden von Jahren aus­geübt wurde. Laut dem Archäologen Arne Paysen ist die ­Köhlerei eng mit der Metallverarbeitung verbunden. Spätestens in der Kupfer- und Bronzezeit wurde Holzkohle genutzt, um aus Erzen Metalle zu schmelzen (verhütten). Dazu werden je nach Metallart Ofentemperaturen von weit über 1000 Grad benötigt, welche mit Holz nicht zu erreichen sind. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit schliesslich galt die Köhlerei in waldreichen Gegenden Europas als wichtiger Wirtschaftszweig, der oft auch als bäuerliches Nebengewerbe ausgeübt wurde. Dank der Holzkohle konnten Eisengiessereien, Schmieden, Ziegeleien und Glashütten betrieben werden. Zudem liess sich aus Kohle Schwarzpulver herstellen  und mit Holzteer wurden Schiffe seefest. Zur Kohleproduktion im grossen Stil benötigte man jedoch sehr viel Holz, als Folge verschwanden ganze Wälder. Im 16. Jahrhundert wurde daher das Köhlern in manchen Gegenden verboten oder reguliert. Zudem gewann Steinkohle mit dem Aufkommen der Eisenbahn und den damit verbundenen Transportmöglichkeiten an Bedeutung und löste die Holzkohle allmählich ab.

2. Chemischer Prozess

Beim Köhlern wird das Holz nicht verbrannt, sondern verkohlt. Dabei handelt es sich um eine thermische Umwandlung von Biomasse, was auch als trockene Destillation bezeichnet wird.

3.Umwelt

Die Menge an Kohlendioxid, die für Herstellung und Verwendung von Holzkohle benötigt wird, entspricht derjenigen, die der Atmosphäre beim Holzwachstum entzogen worden war.

4. Holzkohle

Sie ist fünfmal leichter als Holz. Als Brennstoff hat Holzkohle die Eigenschaft, ohne Flammen- und Rauchentwicklung langsam und gleichmässig abzuglühen. Zudem hat Holzkohle die Fähigkeit, Stoffe zu absorbieren. So ist etwa Aktivkohle in der Pharmaindustrie gefragt. Heutzutage kommt Holzkohle vor allem als Brennstoff für den Grill zum Einsatz und wird grösstenteils industriell hergestellt.