Auf den globalen Karten, Statistiken und Grafiken der US-Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) dominierte auch in diesem Jahr wieder die Farbe Rot: Heiss, heisser, rekordheiss. "Der Planet Erde schwitzt weiterhin in unerbittlicher Hitze", heisst es von der Behörde. Einzelne Monate 2019 waren heisser als je zuvor seit Beginn der NOAA-Aufzeichnungen 1880, insgesamt wird das Jahr wohl als zweitheissestes in diese Statistik eingehen, hinter 2016.

Jahr 2018 hält den Wärmerekord

Von Januar bis Oktober lag die durchschnittliche Temperatur über den Land- und Ozeanflächen unseres Planeten nach NOAA-Angaben um 0,94 Grad Celsius über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts von 14,1 Grad Celsius. Am weltweiten Rekord-Jahr 2016 schrammte dieser Zeitraum von 2019 nur ganz knapp - mit 0,09 Grad Celsius - vorbei. Unter den zehn heissesten Jahren seit Beginn der Aufzeichnungen finden sich zudem 2015, 2017, 2018, 2014, 2010 und 2013.

Gemäss MeteoSchweiz hält das Jahr 2018 den Wärmerekord für die Schweiz - mit einer Abweichung von 1,5°C gegenüber dem Durchschnitt über die Normperiode 1981-2010. Seit 1864 ist es in der Schweiz um 2,1 wärmer geworden.

Globale Trends machen Forschern Sorgen

Fast überall auf der Welt war es 2019 wärmer als im Durchschnitt. Besonders stark machte sich das in Alaska, dem Nordwesten Kanadas, Zentralrussland sowie im südlichen Afrika, Madagaskar, Australien und Asien bemerkbar. Kühler als im Durchschnitt war es nur in Teilen der USA und im Süden Kanadas, allerdings nicht rekordkalt.

Etliche anhaltende globale Trends machen Forschern weiter Sorgen: Dazu zählen die geringe Ausbreitung der Eisdecke in Arktis und Antarktis, extreme Wetterereignisse wie Dürren oder Wirbelstürme sowie der hohe Ausstoss von Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2).

2020 droht wieder El Niño

Auch die Aussichten für 2020 verheissen keine Besserung: Nach Einschätzung von Wissenschaftlern dürfte Ende nächsten Jahres das Klimaphänomen El Niño wieder in der Pazifikregion auftreten. Das alle paar Jahre in unregelmässigen Abständen zu beobachtende Phänomen geht mit wärmeren Wassertemperaturen im tropischen Pazifik einher. In der Folge verschieben sich aufgrund von veränderten Luft- und Meeresströmungen weltweit Wetterbedingungen.

Als wichtigstes Phänomen natürlicher Klima-Schwankungen kann El Niño etwa Überflutungen in Südamerika auslösen, Dürren in Australien und Missernten in Indien.