Das Abreifen der Trauben vollzieht sich in diesem Jahr in einem selten dagewesenen Tempo und die Kellereien stehen vor der grossen Herausforderung, innert kurzer Zeit grosse Mengen verarbeiten zu müssen. Durch die hervorragende Traubenqualität fällt kaum Sönderungsaufwand an. In den letzten Tagen wurden jedoch erste Eiablagen durch die Kirschessigfliege beobachtet. Vor allem Randlagen entlang von Hecken müssen nun gut überwacht werden.

Nebel am Morgen, Hitze am Nachmittag

Noch vor einer Woche wurden weitere Hitzetage von über 30°C verzeichnet. Mit den teilweise heftigen, gewittrigen Niederschlägen vom vergangenen Donnerstag (Gailingen > 40mm, Uesslingen 21mm, Hallau 10mm) hat sich die relative Luft-feuchtigkeit an allen Stationen stark erhöht und schwankt seither zwischen 70-90% bei durchschnittlichen Tagestemperaturen um die 18-20°C. Auch können seit eini-gen Tagen dichte Bodennebel beobachtet werden, welche örtlich auftreten und sich im Laufe des Vormittags allesamt wieder auflösen. Die Nachttemperaturen bewegen sich aktuell um die 10°C-Marke.

Sehr hohe Zuckerwerte

Die letzten Reifemessungen zeigen alle sehr hohe Zuckerwerte. Ab dieser Woche kann mit der Hauptlese der Sorte Blauburgunder gerechnet werden. Bereits begin-nen die Traubenbeeren an exponierten Lagen am Stock zu rosinieren (v.a. Klon Mariafeld wie auch jüngere Anlagen), was zu einem Gewichtsverlust führt und die Zuckerwerte nochmals stark ansteigen lässt.  

Die KEF ist auf den Trauben

Mit der explosionsartigen Zunahme der KEF-Fänge in den letzten zwei Wochen (Verdoppelungen, Einzelfallen über 2'000 KEF/Falle) drängt nun die Fliege in die Rebberge und damit auf die Trauben. Seit diesem Wochenende wurden erste Eiablagen auf Blauburgundertrauben gemeldet. Die Fachstelle empfiehlt Randlagen drigend zu kontrollieren und gegebenenfalls umgehend zu lesen. Es empfiehlt sich eine frühzeitige Kontaktnahme mit der Kellerei.

pd