An der 20. Schweizerischen Burenziegenschau, dies zum 5. Mal in Brienz BE stattfand, war der Rassestandard mit korrekter Farbkennzeichnung sowie die Fleischigkeit, die Leitgedanken beim Einstellen der Tiere durch die beiden Experten Ueli Perren und Hans Ramseier.

Guter Fleischansatz

Ein guter Fleischansatz ist bei der Fleischrasse der Burenziegen massgebend für deren Wirtschaftlichkeit. Die Genetik der Tiere ist dabei das Eine, die Fütterung das Andere. Aufgrund des Gewichtes der «vollgepackten» Tiere müssten sie eigentlich über ein starkes Fundament verfügen. Aber gerade die Fesseln sind bei den schweren Burenböcken und –ziegen die «Achillesferse», so dass die Experten fast durchwegs im Fundament (dritte Note bei Punktzahl) mindestens einen Punkt abziehen mussten. Seit diesem Jahr können auch nicht in Laktation stehende Burenziegen an Schauen aufgeführt und punktiert werden. Daher zeigten sich gerade bei der Fleischigkeit grosse Unterschiede. Vorne standen aufgefütterte Galtziegen und die Ziegen, bei denen die Gitzi noch saugen, standen oft in der zweiten Hälfte der Kategorierangierung. Hier zeigte sich sehr deutlich, welche Tiere noch Leistung erbringen müssen und welche im Moment nicht. Beinahe in allen Kategorien, bei denen Tiere von Andrea Kiser und René Odermatt angetreten sind, haben ihre Tiere die Kategorie gewonnen.

Nagib: Mister Swiss-Boer

Den Leitgedanken der Experten folgend wurde Nagib, ein gut zweijähriger, letztes Jahr aus den Niederlanden importierter Burenbock von Andrea Kiser und René Odermatt aus Sarnen OW zum Mister Swiss-Boer 2019 gekürt. Seine vollen Gigots und sein Alter gaben den Ausschlag zu seinen Gunsten gegenüber dem Mister Swiss-Boer 2018 Huray. Raguna, eine sechsjährige Ziege ebenfalls aus dem Stall von Kiser/Odermatt wurde Miss Swiss-Boer 2019. Sie kam mit der Maximalpunktzahl von 66666 auf den Schauplatz und überzeugte die Experten mit ihrer Flankentiefe, ihrer Länge sowie ihrer gleichmässigen und tollen Bemuskelung.

Zuchtfamilien und Mutter-Tochter-Wettbewerb

Swiss-Boer-Präsident Hanspeter Mäder und seine Familie stellten einen hervorragenden Schauplatz zur Verfügung. Die rund 170 angemeldeten Tiere in Kombination mit dem sonnigen Frühlingswetter ergaben einen wunderschönen Rahmen für die Jubiläumsschau. Die Schau noch etwas spezieller machten der erstmals durchgeführte Mutter-Tochter-Wettbewerb und die Beurteilung von zwei Zuchtfamilien. Der Wettbewerb wurde von der Miss und ihrer Tochter Ragata gewonnen. Die Experten erachteten die beiden Ziegen als das harmonischste Paar. Erstmals an einer Burenziegenschau wurden zudem Zuchtfamilien bewertet. Die Ziege Magalie von Richard und Helga Räss aus Winterthur ZH und die Ziege Zora von Marlen Durrer aus Kerns OW, konnten mit ihren weiblichen Nachkommen Zuchtfamilien präsentieren.