Am 25. Juni sendet John Deere live aus dem Unternehmensstandort Mannheim; durch den Livestream führt PR Manager Ralf Lenge. Bevor über die einzelnen Produkte gesprochen wird, gibt Markwart von Pentz, Präsident der Abteilung Landmaschinen, Auskunft über die Auswirkungen der Coronakrise auf die Geschäfte des amerikanischen Landmaschinenkonzerns. Nachdem John Deeres Produktionswerke zwei Wochen stillgestanden hätten und die Menge an Bestellungen enorm abgenommen habe, hätte sich die Lage in den letzten Wochen nach und nach wieder entspannt, sagt von Pentz. Die Krise habe gezeigt, welche Möglichkeiten und Potenziale die Digitalisierung gerade auch in der Landtechnik eröffne und habe das Unternehmen auf seinem Kurs hin zu mehr digital unterstützten Lösungen bestärkt.

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Noch stärker digital: Mit den neuen Produkten und Technologien will John Deere den eingeschlagenen Weg zu erhöhter Konnektivität weiterverfolgen. Smart Farming soll laufend Optimierungen ermöglichen. (Bild John Deere)

Neues Leitbild

Gemäss von Pentz hat John Deere die interne Unternehmensstruktur intensiv reflektiert und in der Folge interne Anpassungen vorgenommen. Man wolle sich künftig noch stärker an den Bedürfnissen der Kunden orientieren, weshalb man sich intensiv mit dem Thema Produktionssystem befasst habe. Beim neuen Fokus auf das Produktionssystem gehe es nicht mehr nur um die Optimierung einzelner Landmaschinen. Nun konzentriere man sich viel stärker auf ganze Produktionsketten, was letzten Endes für einen Landwirt zu beträchtlichen Einsparungen führen könne, sagt Lenge. In technologischer Hinsicht bewege man sich hin zu Systemen, die mit Produkten von diversen Partnerfirmen kompatibel seien. So gehe man mit dem «Einsatzzentrale» genannten System Kooperationen in den unterschiedlichsten Bereichen vom Pflanzenschutz über die Düngung bis hin zu Softwarelösungen ein. Weiter habe man auch die Lebenszyklen der einzelnen Maschinen ins Auge gefasst. Künftig wolle John Deere die Möglichkeiten zur Nach- und Umrüstung erweitern und das Ersatzteilemanagement ausbauen. Im Sinne des «Smart Industrial Farmings» erfasse John Deere künftig noch mehr Daten, auf deren Basis das Unternehmen seinen Kunden konkrete Verbesserungsvorschläge machen könnte. «Herr über seine Daten» bleibe dabei stets der Landwirt. 

Die Modelle der Serie 6M

Die ersten Neuerungen, die vorgestellt werden, betreffen die Modelle der Serie 6M. Seit ihrer Lancierung im Jahr 2012 seien die kompakten Modelle mit dem kleinen Wendekreis sehr erfolgreich gewesen, verrät Lenge. Die in Mannheim produzierten Zugmaschinen sind wahlweise mit vier oder sechs Zylindern erhältlich und erfreuen sich laut Lenge vor allem ihrer hohen Nutz- und Zugsleistung sowie ihrer Flexibilität wegen grosser Beliebtheit. Gute Rückmeldungen zur Serie 6M habe John Deere auch immer wieder wegen der guten Sicht aus der Fahrerkabine erhalten.

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Das Autopowr-System integriert sich gut in die Fahrerkabine und erlaubt hohen Fahrkomfort in allen Fahrbereichen. (Bild John Deere)

Neu sind alle Modelle der Serie 6M mit dem AutoPowr-System ausgerüstet, einem stufenlosen hydromechanischen Getriebe, das bei Geschwindigkeiten zwischen 50 m/h und 40 km/h eine stufenlose und kontinuierliche Leistung liefert, wie es auf der Website von John Deere heisst. Das AutoPowr-System hält eine gewählte Geschwindigkeit konstant bei, indem es bei auftretenden Lastwechseln die Gänge automatisch anpasst. Mit der Einführung des Systems reagiere John Deere auf Kundenwünsche, heisst es im Livestream. Die in verschiedenen Ausführungen erhältlichen Traktoren der Serie 6M seien dadurch noch komfortabler und flexibler zu fahren.

Neue Funktion Autotrac

Zur besseren Spurführung auf dem Feld integriert John Deere bei seinen neuen Modellen die Autotrac-Technologie. Diese Lenkautomatik wird ins Eckpfostendisplay integriert und lässt sich bequem über die Rechthandkonsole steuern. Ein zusätzliches Display ist nicht nötig, womit eine kostengünstige Alternative zum grösseren 4220-Display verfügbar ist. Nachgerüstet werden kann ein solches aber - ganz getreu dem neuen Leitbild von John Deere. Autotrac ist mit der «John Deere Einsatzzentrale» vernetzt, wodurch eine Vielzahl von unterschiedlichen Daten erfasst und sogleich an alle anderen vernetzten Maschinen weitergegeben werden kann.

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Durch Autotrac können Spurführungslinien, Feldgrenzen und viele weitere Daten erfasst und an andere vernetzte Maschinen gesendet werden. (Bild John Deere)

Neuer Frontlader

Als «kleinen Bruder des beliebten R-Laders» bezeichnet Lenge die neuen Frontlader der Serie M. Die Geräte wurden auf Kundenwunsch hin entwickelt; sie sind trotz ihres vergleichsweise geringen Gewichts leistungsfähig, dabei aber einfach in der Handhabung. Ausserdem ist mit den neuen Frontladern ein rascher und einfacher Wechsel zwischen mehreren Geräten möglich. Dazu seien sie sehr einfach zu warten, verspricht Lenge.

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Die Frontlader der Serie M sind ideal für alltägliche Aufgaben. Sie bieten eine gute und freie Sicht auf die Schaufel. (Bild John Deere)

Die Serie 6R

Die mittelgrossen Traktoren der Serie 6R werden künftig standardmässig ab Werk mit dem sogenannten JdLink-System ausgerüstet. Damit wird der Datenaustausch mit der «Einsatzzentrale» auf www.myjohndeere.com möglich. Als besonderen Vorteil dieses auf Konnektivität bauenden Ansatzes hebt Lenge die Möglichkeiten zur Ferndiagnose hervor, die sich durch JDLink bieten. So könne man den Kunden «connected support» bieten. Ausserdem erlaube es das ebenfalls integrierte Autotrac, Fahrspuren und Kartographie am Schreibtisch zu planen.

Pflanzenschutz: Die Spritze der Serie R700

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Die Spritzen der Serie R700 ermöglichen genauere Applikationsmengen und eine präzisere Ausbringung. (Bild John Deere)

Der nächste Pfeil im Köcher von John Deere sind die Spritzen der Reihe R700, die der Hersteller als kostengünstige Alternative - etwa zur Serie R9000i - konzipiert hat. Die beiden Modelle R732i und R740i sind mit Brühbehältern von 3200 bzw. 4000 Litern Volumen ausgestattet. Beide Modelle sind mit je einer Pumpe zum Befüllen und zum Ausbringen ausgestattet. Dank der kräftigen Befüllpumpe lassen sich die Spritzen mit einer Leistung von 600 Litern/min rasch befüllen, während die Spritzdüse mit 750 Litern/min sprühen kann. Zusätzlich verfügen die beiden Modelle über die PowrSpray-Technologie, wodurch eine schnellere und präzisere Ausbringung ermöglicht wird.

Mit der Lancierung der Serie R700 reagiert John Deere auf die zunehmend strengeren Vorschriften zum Pflanzenschutz. Mit den über ein neues Bedienterminal einfach steuerbaren Geräten ist ein präzises, teilflächenspezifisches Spritzen möglich. Der Hersteller verspricht, dass durch die Möglichkeit zur Einzeldüsenschaltung bis zu fünf Prozent der Pflanzenschutzmittel eingespart werden können. Neben einer Einspülschleuse bietet John Deere nun auch eine Befüllstation an, die das direkte Ankuppeln des Behälters erlaubt. So entsteht ein geschlossenes Befüllsystem und der Anwender kommt nicht mehr mit den Pflanzenschutzmitteln in Kontakt.

Die Traktoren der Serie 7R

Die erst 2019 neu auf den Markt gekommenen Maschinen der Serie 7R erhalten heuer eine Aktualisierung. Den mit allem möglichen Komfort wie etwa dem AotpPowr-Getriebe ausgestatteten Modellen verpasst John Deere dabei etwa eine weiterentwickelte Kabine. Auch das Lenkverhalten mit dem ActiveCommand Steering 2 wurde verbessert; Lenkübersetzung, Lenkempfindlichkeit und Lenkwiderstand können präzise an die individuellen Vorlieben und den Fahrbereich angepasst werden. Zusätzlich erhöht der Hersteller die Nutzlast der Fahrzeuge um zwei Tonnen, sodass nun 18 Tonnen erreicht werden. Dank verschiedener neuer Reifen kann die Bodenfreiheit vergrössert und folglich schonender gefahren werden.

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Die mittelgrossen Modelle der Serie 7R sind auch in Sachen Komfort mit allerlei Finessen ausgestattet: Verbaut sind etwa ein Massagesitz und ein DAB+ Radio mit Touchscreen und Apple-Car Play Kompatibilität. (Bild John Deere)