Das geht aus dem jetzt veröffentlichten sogenannten Agromafia-Bericht hervor, der vom mitgliederstärksten Landwirtschaftsverband Coldiretti, dem Privatinstitut Eurispes und der von Coldiretti ins Leben gerufenen „Beobachtungsstelle der Kriminalität in der Land- und Ernährungswirtschaft“ erstellt wurde. Demnach lag das Geschäftsvolumen der Agromafia im Jahr 2018 bei rund 24,5 Milliarden Euro; das sind 12,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Somit wurden die kriminellen Machenschaften offenbar nicht von der Stagnation der italienischen und der internationalen Wirtschaft beeinflusst.

Internationales Netzwerk

 

Laut Bericht ist bei den Betrugsgeschäften eine zunehmende Internationalisierung und „ein höherer Ausbildungsgrad der Kollaborateure und Strippenzieher“ festzustellen. Auch seien immer mehr Stufen der Wertschöpfungskette betroffen. Kriminelle Kräfte wirkten nicht nur auf dem Produktions- und Verarbeitungsweg von Obst und Gemüse sowie Fleisch und Fisch; zunehmend seien auch der Diebstahl und der illegale Weiterverkauf von landwirtschaftlichen Fahrzeugen, Diesel, Kupfer und Tierbeständen zu beobachten. Daneben gebe es weiterhin Betrug, Erpressung, Schwarzarbeit, Geldwäsche, Produktpiraterie und Preisdiktate.

Rechtsinstrumente verschärfen

„Die Agromafia ist viel komplexer und raffinierter geworden“, erklärte Coldiretti-Präsident Ettore Prandini. Er forderte, die Rechtsinstrumente nochmals zu verschärfen und mahnt, „wachsam zu bleiben“. Technologische Innovationen und neue globale Produktions- und Vertriebssysteme machten den Lebensmittelbetrug noch gefährlicher, warnte Prandini.

AgE