Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) und jenes für Gesundheit (BAG) haben sich gemeinsam mit dem gegenseitigen Einfluss der menschlichen Gesundheit und der Umwelt auseinandergesetzt. Wir seien auf eine gesunde Umwelt angewiesen, um selbst gesund zu bleiben, resümiert Pascal Strubler, der Direktor des BAG in einer Mitteilung des Bundes.

2200 bis 2800 vorzeitige Todesfälle

Einen eindeutigen Zusammenhang mit der Umwelt haben die durchschnittlich etwa 2200 bis 2800 vorzeitigen Todesfälle durch Luftverschmutzung in der Schweiz. Diese sind z. T. auf Erkrankungen der Atemwege oder des Herz-Kreislaufsystems verursacht, die Luftschadstoffe hervorrufen können.

Lärm raubt den Schlaf und macht dick

Auch grosse Lärmbelastung hat seine Folgen: Betroffene sind laut BAG und Bafu in ihrem Schlaf gestört und langfristig gefährdet für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Übergewicht.

Biodiversität hilft vielfältig

In der Natur zu sein, tut Menschen körperlich und geistig gut. In Städten helfen Pflanzen gegen die Hitze und reinigen die Luft, vielfältige Landschaften entspannen. Ausserdem können Stoffe aus Fauna und Flora für die Entwicklung neuer Medikamente wertvoll sein.

Die Lage ist längst nicht ideal

Die Bundesämter betonen zwar die Anstrengungen im Umweltschutz und dem Schutz vor Naturgefahren (etwa Schutzzonen um Trinkwasserfassungen, ein strenges Chemikalienrecht und eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel). Es brauche aber weitere Anstrengungen, denn die Lage sei "längst nicht ideal", wie folgende Stichworte zeigen:

  • Steigender Druck auf Gewässer und die Qualität von Trinkwasser
  • Zusammenhängende naturnahe Flächen sind selten geworden (zumindest im Mittelland)
  • Elektrosmog
  • Lichtveschmutzung
  • Steigende Anzahl von Antibiotikaresistenzen (hier sei die Zusammenarbeit verschiedener Ämter wichtig)
  • Luftqualität (dabei brauche es internationale Zusammenarbeit)

Wissenslücken schliessen

Aktuell bestehen laut BAG und Bafu auch Wissenslücken. So fehlten beispielsweise Daten dazu, wie Menschen Schadstoffquellen ausgesetzt sind. Auch die Belastung und Auswirkungen von Cocktails verschiedener Stoffe seien noch nicht ausreichend bekannt. Daher soll eine Pilotstudie nun zeigen, ob schweizweit ein Programm zur Erforschung dieser Punkte machbar wäre.