Heute endete die Vernehmlassung zur Änderung des Umweltschutzgesetzes (USG) mit der Umsetzung der "Strategie der Schweiz zu invasiven gebietsfremden Arten". Der Dachverband der Waldeigentümer Wald Schweiz findet die darin vorgeschlagene Kostenabwälzung "absolut inakzeptabel", wie es in einer Medienmitteilung heisst.

Der Grundeigentümer trägt die Kosten

Grundsätzlich begrüsse man den Vorsatz, gebietsfremde Arten wirksam zu bekämpfen. Stein des Anstosses ist aber die Regelung, dass der Eigentümer einer von invasiven Neophyten befallenen Fläche für deren Bekämpfung zahlen muss. Für Hausgärten könne das sinnvoll sein, so Wald Schweiz. Man habe aber offensichtlich nicht an Waldeigentümer gedacht, denn in der Vorlage sei auch die rede von "Jäten" und "zumutbarem Aufwand".

In Wäldern wird es teuer

Da in einem Wald nicht nur die Fläche viel grösser ist, sondern auch keine Pestizide eingesetzt werden dürfen, gehe die Bekämpfung von gebietsfremden invasiven Pflanzen und Tiere schnell ins Geld. So koste eine fachgerechte Räumung eines vom asiatischen Laubholzbockkäfer befallenen Waldstücks bereits bei wenigen Hektaren Zehntausende Franken. 

Ausserdem hätten viele Grundeigentümer nicht das nötige Fachwissen um gefährliche Arten zu erkennen und wirksam zu bekämpfen. Die Bekämpfung liege im allgemeinen Interesse und die Kosten dafür sollten daher entweder von den Verursachern oder der Allgemeinheit getragen werden. 

Kontraproduktive Folgen

Wald Schweiz befürchtet, die Vorlage könnte sich kontraproduktiv auswirken. Eine falsche Bekämpfung könnte demnach die invasiven Neophyten noch zusätzlich verschleppen. Wenn ausserdem jeder, der einen Befall auf seinem Grund und Boden meldet auch zur Kasse gebeten wird, würden auch weniger Herde registriert. 

Die Verursacher sollen zahlen

Alternativ wünschen sich die Waldeigentümer eine Kostendeckung nach dem Verursacherprinzip. Waldeigentümer könnten häufig nichts dafür, wenn invasive Arten ihren Forst befallen. Ein konsequentes Verkaufs- und Handelsverbot sei ein wichtiger Punkt, denn die Prävention müsse verstärkt werden.