Das bereits vom Kabinett verabschiedete "Aktionsprogramm Insektenschutz" müsse neu überprüft werden, forderte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) bei der Demo am Donnerstag 26. September 2019, wie Agrarheute berichtet. 

Kooperation werde unterlaufen

So wie das Vorgehen jetzt geplant sei, werde die Kooperation im Umwelt- und Naturschutz untergraben und vielen Agrarumweltprogrammen werde die Grundlage entzogen, warnten die Demonstrierenden. 

Erhebliche Einschränkungen auf über 2,3 Millionen Hektaren

Schätzungen des DBVs zufolge wäre die Landwirtschaft auf einer Fläche von über 2,3 Hektaren bei einer Umsetzung des Aktionsprogramms nur noch eingeschränkt möglich. 

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd (BWV), Eberhard Hartelt erklärte, das Ganze sei praktisch ein Berufsverbot. Knapp ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche seines Bundeslandes sei in Schutzgebieten – hier wäre laut ihm in Zukunft wegen des neuen Aktionsprogramms keine Produktion von Lebensmitteln mehr möglich.

Nur mit, nicht gegen die Landwirtschaft

Hartelt meinte, die Landwirte seien nun verunsichert und hätten grosse Zukunftsängste. Insektenschutz könne nur gelingen, wenn Natur- und Umweltschutz mit der Landwirtschaft zusammen und nicht gegen sie arbeiten würden. 

 

Viele neue Vorschriften

Das umstrittene "Aktionsprogramm Insektenschutz" beinhaltet gesetzliche Neuerungen im Naturschutz-, Pflanzenschutz-, Dünge- und Wasserrecht. Der besondere Schutz  soll auch auf "artenreiches Grünland" und "Streuobstwiesen" ausgeweitet werden. In einem grossen Teil der neuen Schutzgebiete sollen Herbizide und "biodiversitätschädigende" Insektizide vollständig verboten werden.

Zum Programm gehört auch der Glyphosat-Ausstieg bis 2023. (zum Artikel)