Am 1. Januar ist es elf Jahre her als in der Schweiz die Ferkelkastration ohne Betäubung verboten wurde (1.1.2010). Durchgesetzt hat sich inzwischen die Inhalationsanästhesie mit Isofluran. Die Narkose mit Isofluran wird seit vielen Jahren in der Humanmedizin und Veterinärmedizin erfolgreich angewendet.

Nicht so in Frankreich

Anders sieht es in Frankreich aus: Dort soll erst ab dem 1. Januar 2022 die betäubungslose Kastration männlicher Ferkel verboten werden, ein Jahr später als in Deutschland. Nun hat in Frankreich der Verband der Fleischverarbeiter gefordert, an der Mast von kastrierten Schweinen festzuhalten. Die Interprofession der Branche (Culture Viande) appellierte in der vergangenen Woche an alle Akteure der Wertschöpfungskette, gemeinsam alle technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Möglichkeiten zu prüfen, um auch nach dem Verbot der betäubungslosen Kastration, weiter an der Kastration selbst festzuhalten.

Vorhandene Alternativen

Alternativen seien vorhanden und müssten nun so schnell wie möglich umgesetzt werden. Aus Sicht der Fleischverarbeiter bringe das Fleisch von unkastrierten Ebern einige Probleme mit sich, explizit nennt Culture Viande neben der Geruchsbildung auch einen geringeren Fettanteil sowie eine fehlende Eignung für die Herstellung von Trockenpökelware. Mit der Kastration werde zudem auch aggressives Verhalten vermieden, was aus Sicht des Branchenverbandes dem Tierschutz dient. Das Wohlergehen der Schweine müsse über den ganzen Produktionszyklus bewertet werden.