Bei der IG Dinkel läuft im Moment alles rund, man blickt auf eine Rekordernte zurück, die Zahl der Produzenten wächst und das Produkt ist am Markt auch dank dem eigenen Label UrDinkel gefragt. Trotzdem ist nicht alles eitel Sonnenschein, wie Präsident Fritz Trachsel an der GV in Ueberstorf FR betonte.

Sorgen bereitet Trachsel zurzeit die Trinkwasser-Initiative, die vom Titel her zwar sympathisch daherkomme aber im Falle einer Zustimmung harte Auswirkungen hätte. Immerhin biete die Volksinitiative die Gelegenheit, mit den Konsumenten ins Gespräch zu kommen. Und so Trachsel, er hoffe, dass diese dann auch so einkauften, wie sie abstimmen. Oder anders ausgedrückt, wer indirekt für eine Verteuerung der Produkte stimmt, sollte dann auch bereit sein, dafür mehr zu bezahlen. 

Flächen legen stark zu

Allzu lange hielt sich Trachsel aber nicht mit politischen Fragen auf, vielmehr thematisierte er wie sein Geschäftsführer Thomas Kurth (s. Interview im Kasten) auf den Markt. Hier ist der Dinkel zur vielversprechenden Nische herangewachsen. Letztes Jahr konnten erstmals seit der Gründung der IG in den 90-er Jahren über 30'000 Tonnen abgesetzt werden. Die Konzentration auf alte Sorten, die nie mit Weizen eingekreuzt wurden und die Lancierung des UrDinkel-Labels hat bei der Vermarktung von Brot, Pasta oder Biscuits stark geholfen.  

Der Aufschwung äussert sich auch in einem Wachstum der Anbaufläche. Die Aussaat 2017/18 bezifferte Kurth auf 3020 ha IP-Suisse-UrDinkel (+6%), 340 ha Bio Suisse UrDinkel (+18%) und 149 ha konventionellen Dinkel (11,4%).  Swiss Granum geht von einer Gesamtfläche von 5700 ha aus (+15%).

"Hand-Werk vom Feinsten"

Nun sollte man ja bekanntlich nie zurücklehnen, wenns gut läuft.. Deshalb lanciert die IG eine neue Bäckerkampagne unter dem Motto "Hand-Werk vom Feinsten", wie Petra Dubach von der Geschäftsstelle ausführte. Diese wird am 12. April lanciert und unterstützt mit einem neuen Kochbuch.

Die traktandierten Geschäfte gingen problemlos über die Bühne. Neu im Vorstand Einsitz nimmt Sandro Rechsteiner von der IP-Suisse. Er ersetzt dort Niklaus Hofer, der seit 2001 im Vorstand gesessen hatten und nun IP-intern vom Pflanzenbau zum Fleisch gewechselt hat, während sich Rechsteiner um den Ackerbau kümmert.

akr