Macht der billige Euro das Importheu billiger? Die Währungssituation sei für einen Preis-Abschlag momentan noch zu unsicher und der Handel zurzeit flau, beurteilt der Präsident des Schweizer Raufutter-Verbandes SRV, Ruedi Zgraggen die Lage auf dem Raufutterhandel.

Ausserdem habe der Heuhandel im nahen Ausland auch mitbekommen, dass der Schweizer Franken nahezu 20 Prozent mehr Kaufkraft habe. 
Zgraggen schildert dazu ein Beispiel von der laufenden Woche. Bei einem ausländischen Handelspartner habe er eine Lastwagenladung Heu bestellt, abzuholen in der laufenden Kalenderwoche ab dem 19. Januar. Nach dem Euro-Kursturz vom 15. Januar habe der Verkäufer ihm telefonisch verkündet, dass er von seinen Schweizer Kunden ab sofort zwei Euro mehr je 100 kg Heu verlange, denn der Schweizer Franken habe jetzt mehr Wert und so könne er auch etwas davon profitieren.

«Ich stornierte diesen Heukauf sofort», betont Heuhändler Zgraggen. Er sei in der glücklichen Lage, noch genug Heu an Lager zu haben und zudem sei aktuell nicht viel Bewegung auf dem Schweizer Heumarkt. Der Schweizer Heumarkt verlaufe zurzeit flau und die Umsätze verliefen auf relativ tiefem Niveau.

Die Heupreise seien zurzeit stabil und die nächste Zeit sei keine Änderung auf dem Schweizer Heumarkt zu erwarten, so schätzt Ruedi Zgraggen. Sollten seine Konkurrenten oder ausländische Händler wesentlich billigeres Heu als aktuell offerieren, müsste er wohl auch nachziehen.

Zgraggen erinnert daran, dass zurzeit auf Importheu ein Zoll von vier Franken je 100 kg erhoben würde. Dazu kämen die Transportkosten inklusive der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe, die pro Kilomete bezahlt werden müsse. Deshalb seien die Frachtkosten je nach Standort des Käufers sehr unterschiedlich. Aus diesen Gründen gebe der SRV keine Franko-Hof-Preise für Heu und Stroh an.


Das Fazit lautet: Gegenwärtig ist keine Preis-Bewegung auf dem Heumarkt auszumachen, weil die Bauern sehr gut mit eigenem Futter versorgt sind.

Hans Rüssli