Bereits seien über eine Million Menschen zur Flucht aus der Ukraine gezwungen gewesen, schreibt die international tätige Tierschutzorganisation «Vier Pfoten». Viele hätten auch ihre Haustiere bei sich. Impfungen, Mikrochips, medizinische Behandlungen und Futter seien die wichtigsten Dinge, die in den nächsten Tagen und Wochen benötigt werden.  

Material und Futter werden abgegeben

«Vier Pfoten» betriebt laut Mitteilung ein eigenes Büro in Kiew und ist seit zehn Jahren in der Ukraine aktiv. Es gehe beispielsweise um die Kastration streunender Hunde und Katzen sowie verschiedene Heimtierprojekte. Aktuell verwende man alle Energie darauf, zusammen mit anderen internationalen und lokalen Tierschutzorganisationen unbürokratisch zu helfen. Beispielsweise eben Einsetzen von Mikrochips oder Impfen. Es würden aber auch Transportboxen, Futter, Geschirre oder Leinen abgegeben und für vorübergehende Unterkünfte gesorgt. «In den Tierheimen in der Ukraine selbst nehmen die Anfragen nach Futter stark zu», schildert «Vier Pfoten».

Ausnahmen für die Ausnahmesituation

Für die Einfuhr von Haustieren gelten normalerweise strenge Vorschriften – dies zum Schutz von Mensch und Tier, z. B. vor ansteckenden Krankheiten wie der Tollwut. Viele EU-Staaten haben aber angesichts der Notlage laut «Vier Pfoten» Ausnahmen beschlossen, um flüchtenden Menschen mit ihren Haustieren die Einreise zu erleichtern. So werde den Betroffenen etwa in Ungarn, Polen, der Slowakei oder Rumänien der Zutritt ohne Beantragung einer Genehmigung gestattet, auch wenn die Vierbeiner nicht gechipt sind. Die Tierschutzorganisation wünscht sich von der Schweiz ein ähnliches Vorgehen.

Weitere Informationen zum Grenzübertritt mit Haustieren aus der Ukraine und das Engagement von «Vier Pfoten» finden Sie hier.

Fünf Bären evakuiertAm vergangenen Samstag wurden in Zusammenarbeit mit «Vier Pfoten» fünf Bären aus einem Zoo nahe Kiew in die Westukraine gebracht. Dort betreibt die Tierschutzorganisation eine Auffangstation, das «Bärenland Domazhyr». Nach der 24-stündigen und 600 km langen Reise seien der männliche Braunbär Synochok, die Himalaya-Braunbärin Chada, die Himalaya-Schwarzbärin Malvina und zwei Bärenjungen gesund angekommen und würden nun von einem erfahrenen Team betreut.