Das Dürrfutterjahr 2018 zeichnete sich durch einen aussergewöhnlich warmen Frühling, Sommer und Herbst aus, welche zwar zahlreiche Gewitter, jedoch nur wenig Niederschlag mit sich brachten, schreibt Agridea in einer Mitteilung. Aufgrund der verbreiteten Trockenheit konnte im 2018 ertragsmässig wesentlich weniger Dürrfutter gewonnen werden. 

Vegetationsvorsprung im Frühling

Nach einem kalten und nassen Jahresstart trieben die hohen Temperaturen Ende April und Anfang Mai die Entwicklung der Vegetation voran, sodass in allen Wärmezonen bereits im Mai das Stadium 4 (Rispenschieben) erreicht wurde. Der Frühling 2018 hatte damit einen Vegetationsvorsprung von drei bis sechs Tagen im Vergleich zu den letzten 24 Jahren, so der Bericht von Agridea.

Aufgrund der häufigen Gewitter im Mai war nur eine frühe Ernte davor oder eine späte Ernte danach bei stabileren Wetterlagen möglich. Für die Folgeschnitte wirkte sich die anhaltende Trockenheit negativ auf die Ertragsmengen aus, jedoch erreichten zumindest die analysierten Dürrfutter trotzdem eher gute Werte, heisst es weiter.

Belüftete Dürfutter zufriedenstellend

Das belüftete Dürrfutter erzielte mit einem mittleren Energiegehalt von 5.4 MJ NEL pro kg Trockensubstanz (TS) zufriedenstellende Werte. Die APDE- und APDN-Werte seien im Durchschnitt über alle Regionen ausgeglichen gewesen und ein Rohproteingehalt von 139 g pro Kilogram TS sei Anzeichen für ein recht gutes Dürrfutter, mit geringem Verbesserungspotenzial.

Die Rohfaser-, NDF- und ADF-Werte seien im Vergleich zu den vergangenen Jahren etwas hoch ausgefallen. Der Zuckergehalt ist der tiefste der letzten fünf Jahre und widerspiegelt die diesjährigen Erntebedingungen am besten, so Agridea. Der erste Schnitt enthalte wie gewohnt etwas tiefere Energie-, Protein- und Nährstoffgehalte als die folgenden Emd-Schnitte von belüftetem sowie unbelüftetem Dürrfutter.

Energiegehalt trotz Trockenheit

In den intensiven Futterbauregionen der Ost- und Zentralschweiz und den nördlichen Regionen habe Agridea die höchsten diesjährigen Energiegehalte des Dürrfutters gemessen, dies trotz der Tatsache, dass diese Regionen zu den trockensten der Schweiz gehörten.

Die Westschweiz, das Mittelland sowie die Zentralschweiz und der Kanton Graubünden, die im Vergleich etwas weniger unter der Trockenheit zu leiden hätten, lägen mit mittelmässigen Energie- aber guten Proteingehalten hinter den intensiven Futterbauregionen.

pd