Erdbeerpflanzen können sich selbst bestäuben. Allerdings sind die Beeren dann weniger als die Hälfte so gross und schwer wie nach einer Bestäubung durch Insekten. Je mehr Insekten, desto besser, könnte man also aus der Studie deutscher Forscher schliessen, über die Naturwissenschaften Schweiz berichtet hat.  

Vernetzte Hecken sind der Schlüssel

Bestäuber brauchen Lebensraum in der Nähe der Kultur, um diese effizient besuchen zu können. In feldnahen Hecken können sie grössere Populationen aufbauen und von dort aus die Erdbeeren bestäuben.

Dabei ist aber auch die Vernetzung wichtig: Die Beeren von Pflanzen nahe einer isoliert stehenden Hecke waren einen Drittel leichter und auch kleiner als jene, nahe einer vernetzen Hecke. Letztere schloss an einen Waldrand an. 

Ohne Hecken deutlich kleiner

Im Vergleich zu den Erdbeeren mit einer waldnahen Hecke waren die Früchte ohne Ökoelement in der Nähe fast 38 Prozent leichter. Ausserdem waren sie rund 20 Prozent kleiner. 

 

Aussagekraft auf Feldgrösse fraglich

Die Studie arbeitete nicht mit ganzen Erbeerfeldern, sondern mit Gruppen von Pflanzen. Die Forschenden platzierten 21 Erdbeeren je Standort (ohne, mit und mit vernetzter Hecke). 

Wegen dieses verkleinerten Massstabs weisen die Autoren darauf hin, dass die gefundenen Effekte möglicherweise nicht 1:1 auf ganze Felder übertragbar sind. 

 

Die meisten Extra-Erdbeeren gabs mit vernetzter Hecke

Der Trend von Gewicht und Grösse zeigte sich auch bei der qualitativen Einteilung: den grössten Anteil Beeren in der Extra-Klasse gab es vom Standort nahe einer vernetzen Hecke. Dort waren es 29 Prozent, während es von den Pflanzen abseits von Hecken und Wald nur zwei Prozent waren. Tatsächlich fiel ein Viertel dieser Erdbeeren als nicht verkäuflich durch. 

Hohe Qualität bringt mehr Geld

Basierend auf den EU-Marktpreisen von 2016 berechneten die Forschenden den Marktwert der jeweiligen Ernten. Sie kamen auf 14.95 Euro für 1000 Erdbeeren vom Standort mit Hecke und Waldnähe und 9.27 Euro für dieselbe Menge von Pflanzen ohne nahes Ökoelement. Ein vernetztes Ökoelement steigerte also den Verkaufswert um 61 Prozent.

Nicht mehr Rapsglanzkäfer durch Hecken

In Hecken leben zwar nicht nur bestäubende Insekten, sondern auch potenzielle Schädlinge. Die Forschenden kamen aber zum Schluss, dass es in der Nähe von Hecken und Wald nicht mehr Rapsglanzkäfer gab.

Auch Blühstreifen und Bio helfen

In der Studie weisen die Autoren auch daraufhin, dass sich die Bestäuber-Population auch mit Blühstreifen oder biologischer Produktion unterstützen lassen.